Ruth Weiss (Hg.), Frauen gegen Apartheid. Zur Geschichte des politischen Widerstandes von Frauen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1980, 2. Aufl. 1986, 3. Aufl. 1988.
Im Sommer 2016 jährt sich der Marsch von 20.000 südafrikanischen Frauen nach Pretoria zum 60. Mal. Am 9. August 1956 besetzten sie das Amphitheater der Union Buildings, des Amtssitzes der Regierung, aus Protest gegen die Ausweitung der diskriminierenden Passgesetze auf nicht-weiße Frauen. Diese Demonstration, organisiert von der Federation of South African Women, war ein Triumph der Opposition.[1] Nur vier Jahre nach dem Marsch der Frauen änderte sich die Lage drastisch – mit dem Massaker von Sharpeville und seinen Folgen. Nach dem Verbot von African National Congress (ANC) und Pan Africanist Congress (PAC) sowie der Verurteilung der Führung von Umkhonto we Sizwe, des militärischen Arms von ANC und Südafrikanischer Kommunistischer Partei (SACP), folgte eine Dekade polizeilich erzwungenen Schweigens. In den 1970er-Jahren nahmen die Proteste gegen die Apartheid weltweit zu, und mit dem Aufstand von Soweto 1976 wurde die »Verwundbarkeit« des Apartheid-Systems sichtbar.[2] Das Interesse der Weltöffentlichkeit sollte nicht nur durch Informationen von »außen« befriedigt werden, sondern verlangte nach möglichst glaubwürdigem Material von »innen«, aus Südafrika selbst. Dieses lieferten in der Bundesrepublik besonders die Anti-Apartheid-Bewegung und die Informationsstelle Südliches Afrika (issa).
Auch Freimut Duve ergriff die Gelegenheit, mit Büchern der von ihm herausgegebenen Reihe »rororo aktuell« dem Informationsbedarf entgegenzukommen. Duve selbst war schon frühzeitig in die Anti-Apartheid-Bewegung involviert[3] und veröffentlichte 1965 den Band »Kap ohne Hoffnung«.[4] Innerhalb weniger Jahre erschienen zudem die Interviewsammlungen Erika Runges und Gisela Albrechts bei Rowohlt.[5] 1978 schrieb Ruth Weiss für einen von Helmut Bley und Rainer Tetzlaff herausgegebenen Sammelband über die bundesrepublikanische Afrika-Politik eine Analyse des Konflikts in Rhodesien und der Beteiligung bundesdeutscher Akteure.[6] Aufgrund dieses Beitrages war Duve auf Weiss aufmerksam geworden und lud sie ein, zu der Reihe ein eigenes Buch beizusteuern.[7] Der von ihr unter Zeitdruck fertiggestellte Sammelband erschloss dem deutschsprachigen Publikum die südafrikanische Gesellschaft erstmals dezidiert aus der Perspektive von Frauen, welche einen deutlich erkennbaren eigenständigen Beitrag zum Widerstand erbracht hatten.[8]
Ruth Weiss, 1924 in ein orthodox-jüdisches Elternhaus in Fürth geboren, war 1936 vor dem Terror der Nationalsozialisten nach Südafrika geflohen. In Johannesburg lebte sie in einem jüdisch geprägten linken und oppositionellen Milieu, das der Kommunistischen Partei nahestand.[9] Weiss reüssierte in den frühen 1960er-Jahren als Wirtschaftsjournalistin der »Financial Mail«. Sie berichtete aus dem damaligen Rhodesien, einem weiteren Land mit weißer Minderheitsherrschaft, und deckte auf, mit welchen Methoden das UN-Handelsembargo gegen die Regierung unterlaufen wurde. Dabei diente ihr 1966 in London geborener Sohn Alexander, den sie als alleinerziehende Mutter aufzog, bisweilen als Tarnung für ihre Recherchen.[10] Ihre journalistische Arbeit, Sympathien für die nationalen Befreiungsbewegungen und Freundschaften mit deren Anführern resultierten in einer Ausweisung aus Südafrika. Anschließend berichtete Weiss von Sambia aus über die Entwicklungen im südlichen Afrika, bis sie 1968 ein Angebot des »Guardian« in London annahm. Auf die Rückkehr nach Sambia wenige Jahre später folgte ab 1975 eine dreijährige Redakteursarbeit für die »Deutsche Welle« (DW). In diese Zeit, die Weiss als beschwerlich und ermüdend empfand, fielen Duves Anfrage und die erste Konzeption des Buches »Frauen gegen Apartheid«.[11] Aber nach drei Jahren bei der DW verließ Weiß Deutschland ein weiteres Mal, enttäuscht von ernüchternden beruflichen und persönlichen Erfahrungen.[12]
Gewürdigt wurde Ruth Weiss in den letzten Jahren gleich mehrmals: 2010 benannte sich eine Schule in Aschaffenburg nach ihr und gab 2014 eine Jubiläumsschrift zu ihrem 90. Geburtstag heraus.[13] Ebenfalls 2014 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für ihr Lebenswerk. Auch in Südafrika wurden ihr engagiertes Leben und ihr kritischer Journalismus geehrt: 2014 zeigten das South African Jewish Museum und die Holocaust Foundation in Kapstadt die Ausstellung »My very first question to you«, welche auf einer Ausstellung der Basler Afrika Bibliographien aus demselben Jahr beruhte.[14] Und immer noch ist Weiss im politischen und literarischen Leben präsent, als Autorin historischer Sujets und Kommentatorin des politischen Tagesgeschehens.[15]
Die Perspektive von oppositionellen Frauen aller »Rassen« und Klassen auf die Verhältnisse in Südafrika zu betonen war neu für die Reihe aus dem Hause Rowohlt. Hingegen hatte die Anti-Apartheid-Bewegung das Thema schon relativ früh aufgegriffen;[16] das britische Anti-Apartheid Movement hatte eine Analyse der doppelten Unterdrückung schwarzer Frauen international publiziert.[17] Deren Erfahrungen wurden so in eine Analyse des Apartheid-Systems integriert.[18] Demgegenüber ließ Weiss in ihrem Sammelband Frauen selbst zu Wort kommen.
Ein Anlass für ihre Publikation war auch, dass sich die Stellung der Frau innerhalb der schwarzen Gesellschaft in Südafrika geändert hatte. Ansätze zur Gleichberechtigung sollten durch eine – seitens des Regimes beförderte – Wiederbelebung traditioneller patriarchalischer Werte und Lebensweisen rückgängig gemacht werden.[19] Die schwarze Frau sei »mehrmals unterdrückt: weil sie schwarz ist – und die schwarze Bevölkerung steht am untersten Rang der Apartheid-Leiter –, [und] weil sie eine schwarze Frau ist, die vom schwarzen Mann unterdrückt ist; das liegt in der Natur der traditionellen Gesellschaft. Die schwarze Frau wird ausgebeutet, weil sie Arbeiterin ist und weil schwarze Arbeiter wenig verdienen: aber die schwarze Frau verdient noch weniger als der schwarze Mann.« (S. 7) Von diesem Fundament ging »Frauen gegen Apartheid« aus. Dementsprechend betonte Winnie Mandela die Verwobenheit des Kampfes um die Befreiung von weißer und von männlicher Vorherrschaft: »Der Kampf um die Befreiung der Frau ist Teil des gesamten Befreiungskampfes. […] Das hängt unlösbar zusammen.« (S. 58)
Das Buch, in fünf Abschnitte gegliedert, folgt einem Spannungsbogen: Nach der einleitenden Übersicht zu den drückenden Lebensbedingungen reichen die 18 Essays mit den Porträts Helen Josephs und Winnie Mandelas, anhand derer die Wirklichkeit für südafrikanische Oppositionelle anschaulich wird, bis zu Texten, die über die subjektiven Erfahrungen einzelner Frauen hinausgehen und die Existenz unter der Apartheid-Herrschaft generell adressieren. Autorinnen des Bandes waren renommierte Journalistinnen wie Joyce Sikakane und Ruth Weiss selbst, schwarze Aktivistinnen wie Winnie Mandela, Fatima Meer und Sheila Duncan sowie die schon damals weltbekannte Schriftstellerin Nadine Gordimer, eine Freundin von Weiss.[20] Auch Nokukhanya Luthuli, die Frau des ehemaligen ANC-Vorsitzenden Albert Luthuli, kam zu Wort, ebenso Willel Yenkwa, Abgeordnete der Inkhata Freedom Party in KwaZulu.[21] Im Gegensatz zu ihr waren die meisten anderen Beiträgerinnen dem ANC und seinem Grundsatzdokument, der Freedom Charter von 1955, verpflichtet bzw. an der Federation of South African Women (FSAW) beteiligt, die eine inklusive multi-ethnische Organisation war.[22]
Dies gilt auch für die Politikerin, Schriftstellerin und Künstlerin Hilda Bernstein, die als kommunistische Aktivistin und Exilantin ebenfalls biographisch zu Weiss’ Sammelband hätte beitragen können.[23] Doch Bernsteins Artikel über die Lebensbedingungen schwarzer Frauen ist neben der Einleitung und den abgedruckten Resolutionen von FSAW und Federation of Black Women of South Africa der einzige Text, der keine biographischen Elemente enthält. Weiss entnahm ihn Bernsteins Publikation für den International Defence and Aid Fund »For Their Triumphs and for Their Tears«.[24] Weiss selbst steuerte ein Porträt Helen Suzmans bei, die als Vertreterin der Progressive Party 13 Jahre lang als einzige Abgeordnete in Opposition zur Apartheid-Politik der National Party stand.
Die Black-Consciousness-Bewegung wurde zu einem weiteren wichtigen Gegenstand des Buches. Sie war Anfang der 1970er-Jahre in kirchlichen Kreisen entstanden und hatte in Steve Biko ihre wichtigste Identifikationsfigur gefunden. Seine Ermordung durch die Sicherheitspolizei 1977 mobilisierte neue oppositionelle Kräfte innerhalb des Landes.[25] Black Consciousness hob das Bewusstsein der unterdrückten nicht-weißen Bevölkerung. Monolithisch war die Bewegung nicht: Einige Protagonisten näherten sich dem afrikanistischen Radikalismus des PAC an, während Biko sich auf den ANC zubewegt hatte.[26]
Helen Joseph zweifelte am friedlichen Wandel Südafrikas. Sie gestand ein, sie »hasse Bestialität und Brutalität in jeder Form, wenn sie die spontane Äußerung einer Person ist. Aber wenn sie Teil einer Strategie ist im Kampf um Befreiung, dann müssen wir vielleicht durch einige schreckliche Dinge hindurchgehen, damit die Befreiung endlich kommen kann. Denn Befreiung kostet einen Preis. Man bekommt sie nicht auf einem goldenen Teller gereicht.« (S. 22) Damit griff sie das letzte Thema des Bandes auf. Das abschließende Interview führte Weiss mit einer schwarzen Schülerin aus Soweto, die Südafrika illegal verlassen hatte. Weiss befragte sie über den Stand und die Perspektive des Befreiungskampfes. Hier scheint die Trennung zwischen Weißen und Schwarzen viel deutlicher zu sein als noch bei den Frauen der alten Organisationen wie der ANC Women’s League oder der Federation of South African Women. Tatsächlich hatten sich die Verhältnisse im Land markant verändert. Die Konfrontationen mit dem Apartheid-Staat fanden zwischen Polizei und schwarzer Bevölkerung statt, die multi-ethnischen Organisationen der Opposition – vor allem der ANC – waren kaum präsent. »Wir glauben nicht an politische Veränderungen«, untermauerte die junge Frau ihre Überzeugung; allein der bewaffnete Kampf werde einen revolutionären Wandel bringen (S. 139). Sie lache, wenn sie die »Phrasen einer friedlichen Revolution« höre, denn solche Revolutionen habe es in der Geschichte nicht gegeben, und das bisherige Blutvergießen solle nicht umsonst gewesen sein.[27] Nur bessere Organisation und Waffen würden zum Sieg führen: »Dann kann uns niemand besiegen, kein Panzer, kein Hund.« (S. 140) Die Fragen von Ruth Weiss richteten sich auf die politische Zukunft (ebd.): Würden Weiße noch in einem befreiten Südafrika leben können? Müsse es eine »blutige Phase« im Befreiungskampf geben? Beides bejahte die Schülerin.
Weiss’ Sammelband erschien an einem Wendepunkt der Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika. In den 1980er-Jahren wurde aus ihr eine Massenbewegung, und die Regierung verlor die Kontrolle über das Land: Eine übergreifende Bürgerrechtsbewegung (die United Democratic Front), schwarze Gewerkschaften, militante Aktionen von Umkhonto we Sizwe – all dies trug dazu bei, Südafrika für die weiße Minderheit unregierbar zu machen. Innenpolitisch war das Land durch Skandale, negative ökonomische Aussichten und die zugespitzten Konflikte unter einem Druck, den auch die kurzlebige Politik der »reformierten Apartheid« nicht mindern konnte.[28] Außenpolitisch brachte sich das Regime im angolanischen Buschkrieg und aufgrund wiederholter Kommandoaktionen in Nachbarländern in Misskredit.
Die Lage in Südafrika wurde in den 1980er-Jahren auch zu einem zentralen Thema der Weltöffentlichkeit.[29] Eine Flut von Publikationen belegt den Bedarf an kritischer und verlässlicher Information. Gerade der Rowohlt-Verlag hatte neben kirchlichen, gewerkschaftlichen und wenigen internationalistischen Organisationen wie der issa und anderen Solidaritätsgruppen einen nicht unbedeutenden Anteil an der Verbreitung dieser Informationen in der Bundesrepublik.[30] Die Publikationen stießen auch auf das Interesse einer wachsenden Solidaritätsbewegung. Weiss’ Sammelband war – ähnlich wie ihre erste Autobiographie »Ein Lied ohne Musik« von 1981[31] – Teil dieser ersten Welle deutschsprachiger Massenpublikationen. Die in der Anti-Apartheid-Bewegung breit rezipierte Anthologie war zudem das erste Buch im deutschsprachigen Raum, das Perspektiven von Frauen auf den Befreiungskampf dokumentierte. Binnen weniger Jahre folgten zwei weitere Publikationen, die sich explizit der Situation schwarzer Frauen in Südafrika widmeten.[32]
Heute ist ein zentraler Aspekt von Ruth Weiss’ Band obsolet – die Apartheid ist beendet. Angesichts der nach wie vor bedrückenden Lage für Frauen auch im neuen Südafrika des Regenbogens bleibt die kritische Sicht von Frauen auf ihre Gesellschaft – gerade dort, wo sie unter mehrfacher Unterdrückung leiden – dennoch aktuell.[33]
Anmerkungen:
[1] William Beinart, Twentieth-Century South Africa, Oxford 2001, S. 158; 20 000 women march to the Union Buildings in protest of Pass Laws, URL: <http://www.sahistory.org.za/dated-event/20-000-women-march-union-buildings-protest-pass-laws#sthash.Xcb0fhjl.dpuf>.
[2] Beinart, Twentieth-Century South Africa (Anm. 1), S. 228. Siehe zum historischen Überblick z.B. auch Christoph Marx, Südafrika. Geschichte und Gegenwart, Stuttgart 2012; Saul Dubow, Apartheid 1948–1994, Oxford 2014; Shula Marks/Stanley Trapido (Hg.), The Politics of Race, Class and Nationalism in Twentieth-Century South Africa, Harlow 1987.
[3] Duve vermittelte Helmut Bley, damals wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg, für die 1966 von Ronald Segal und Ruth First in London organisierte Konferenz über die illegitime Besatzung Namibias durch Südafrika. Dokumentiert sind die Beiträge in dem von Segal und First herausgebenen Sammelband South West Africa. Travesty of Trust, London 1967. Interview des Autors mit Helmut Bley, 4.9.2013.
[4] Vgl. den Beitrag von Axel Schildt in diesem Heft.
[5] Erika Runge, Südafrika – Rassendiktatur zwischen Elend und Widerstand. Protokolle und Dokumente zur Apartheid, Reinbek bei Hamburg 1974 (mehrere weitere Auflagen); Gisela Albrecht, Soweto oder Der Aufstand der Vorstädte. Gespräche mit Südafrikanern, Reinbek bei Hamburg 1977.
[6] Ruth Weiss, Der Rhodesien-Konflikt, die Politik der Frontstaaten und die Haltung der Bundesrepublik, in: Helmut Bley/Rainer Tetzlaff (Hg.), Afrika und Bonn. Versäumnisse und Zwänge deutscher Afrikapolitik, Reinbek bei Hamburg 1978, S. 121-144.
[7] Interview mit Ruth Weiss, 8.7.2015; dies., Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England, Wuppertal 1995, S. 236-250; dies., Ein Lied ohne Musik. Politische Biographie, Gelnhausen 1981, S. 281-300.
[8] Interview mit Ruth Weiss, 8.7.2015. Den Zeitdruck sieht man dem Band an. Kleinere Fehler wie die gelegentliche Titulierung des ANC als »African Nation Council« (statt »Congress«), »Armed Resistance Movement« (statt »African Resistance Movement«) fallen auf, und manche bibliographische Angabe ist nicht korrekt. In den späteren Auflagen blieb dies unverändert.
[9] Zur Unabhängigen Kulturvereinigung siehe Weiss, Lied ohne Musik (Anm. 7), S. 78-88; dies., Wege im harten Gras (Anm. 7), S. 72-78; Franz Auerbach, No Single Loyalty. Many Strands One Design: A South African Teacher’s Life, Münster 2002, S. 27f.
[10] Siehe Alexander Weiss’ Würdigung der Arbeit seiner Mutter: Life with Ruth Weiss – my mum, in: Anni Kropf/Günter Springer-Kropf (Hg. für die Ruth-Weiss-Realschule Aschaffenburg), Ein Leben für Freiheit und Frieden. Die Zeitzeugin Ruth Weiss zum 90. Geburtstag, Aschaffenburg o.J. [2014], S. 176f.
[11] Weiss, Wege im harten Gras (Anm. 7), S. 236ff.
[12] Ebd., S. 238; dies., Ein Lied ohne Musik (Anm. 7), S. 283f.
[13] Siehe Anm. 10.
[14] Basler Afrika Bibliographien, My very first question to you, Ausstellung vom 28.6. bis 23.8.2014, URL: <http://baslerafrika.ch/unser-service/veranstaltungen/first-question/>; Rebecca Jackman, Weiss Exhibition Opens At Jewish Museum, in: Cape Times, 8.9.2014; Jonathan, Ruth Weiss Exhibition at SA Jewish Museum, in: Cape Jewish Chronicle, 1.10.2014.
[15] Ruth Weiss, Sorge um mein Südafrika, in: Jüdische Allgemeine, 19.3.2015; dies., Abschied von Madiba, in: Jüdische Allgemeine, 12.12.2013; Durch den Monat mit Ruth Weiss. Dreiteilige Interview-Serie, bestehend aus: »Können Sie sich in Deutschland je wieder heimisch fühlen?«, in: Wochenzeitung, 3.7.2014; »Wie steht es um die Zukunft Südafrikas?«, in: ebd., 10.7.2014; »Werden Sie sich nun zur Ruhe setzen?«, in: ebd., 17.7.2014. Auch die Deutsche Welle würdigte Ruth Weiss mit einem Feature, das Weiss’ Interview mit Miriam Makeba enthält: Claus Stäcker, Ruth Weiss – eine deutsch-afrikanische Jahrhundertzeugin, in: Deutsche Welle, 10.9.2014.
[16] Vgl. H. Jack Simons, African Women. Their Legal Status in South Africa, London 1968.
[17] Vgl. Hilda Bernstein, For Their Triumphs and for Their Tears. Conditions and Resistance of Women in Apartheid South Africa, London 1975.
[18] Im Jahr 1988 erneuerte Tessa Marcus diese Sicht: The Women’s Question and National Liberation in South Africa, in: Maria van Diepen (Hg.), The National Question in South Africa, London 1988, S. 96-109.
[19] Vgl. Ruth Weiss, Einleitung, in: dies., Frauen gegen Apartheid, S. 7-15, hier S. 7, S. 13; Helen Joseph, »Wenn man Angst hat, bannt man sich selbst«, in: ebd., S. 36.
[20] Vgl. Nadine Gordimer, She was fearless in writing the Truth, in: Kropf/Springer-Kropf, Ein Leben (Anm. 10), S. 211f.
[21] Vgl. Jabulani Sithole, Neither Communists nor Saboteurs – KwaZulu Bantustan Politics, in: South Africa Democracy Education Trust (Hg.), The Road to Democracy in South Africa, Bd. 2: 1970–1980, Pretoria 2006, S. 805-846.
[22] Siehe den Aufruf zur Gründung der FSAW aus dem Jahr 1954, der Helen Joseph, Hilda Bernstein (noch unter ihrem Mädchennamen Watts) und Fatima Meer nennt: Invitation to attend a Conference to promote Women’s Rights, AD 1137: Records of the Federation of South African Women, Ac1.1, Historical Papers, University of the Witwatersrand, Johannesburg.
[23] Dies belegen ihre autobiographischen Bücher The World that was Ours (London 1967, dt.: Die Männer von Rivonia. Südafrika im Spiegel eines Prozesses, Berlin [Ost] 1970) und A Life of One’s Own (Johannesburg 2002) sowie ihr Roman Death is Part of the Process (London 1983, dt.: Am Ende steht der Tod, München 1988).
[24] Siehe Anm. 17.
[25] Vgl. Dubow, Apartheid (Anm. 2), S. 156-194.
[26] Marx, Südafrika (Anm. 2), S. 260.
[27] Allein in Soweto sollen im Sommer 1976 an die 500 Kinder und Jugendliche von der Polizei erschossen worden sein. Marx, Südafrika (Anm. 2), S. 264.
[28] Vgl. Deborah Posel, The Language of Domination, 1978–1983, in: Marks/Trapido, The Politics of Race, Class and Nationalism (Anm. 2), S. 418-443; Marx, Südafrika (Anm. 2), S. 273-278.
[29] Vgl. Håkan Thörn, Anti-Apartheid and the Emergence of a Global Civil Society, Basingstoke 2006.
[30] Eine Literaturrecherche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek unter dem Schlagwort »Apartheid« zeigt, dass im deutschsprachigen Raum Ende der 1970er-Jahre die Zahl der apartheidkritischen Publikationen merklich anstieg, darunter die oben genannten Titel aus dem Hause Rowohlt. 1978 wurde Duves Kap ohne Hoffnung neu aufgelegt. Bis Mitte der 1970er-Jahre waren es vor allem Verlage aus der DDR und die UN, die das Thema kritisch aufgriffen.
[31] Weiss, Lied ohne Musik (Anm. 7).
[32] Frauen der Südafrika-Boykottgruppe Basel (Hg.), Südafrikanische Frauen, ihre Situation und ihr Widerstand, Basel 1981; International Defence and Aid Fund (Hg.), Frauen unter Apartheid. Photografien und Texte, Trier 1984, 2. Aufl. 1986 (letzteres eine deutsche Übersetzung des 1981 in London vom IDAF herausgegebenen Bandes Women under Apartheid).
[33] Vgl. Shireen Hassim, Stimmen, Hierarchien und Räume – Rekonfigurationen der Frauenbewegung im demokratischen Südafrika, in: Jens Erik Ambacher/Romin Khan (Hg.), Südafrika. Grenzen der Befreiung, Berlin 2010, S. 73-86; Rita Schäfer, Frauenorganisationen in Südafrika – Strategien gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Grenzen gesellschaftlicher Transformation, in: ebd., S. 87-100.