Besucht man heute das Gelände, auf dem sich ab 1940 das nationalsozialistische Konzentrationslager Gusen befand, das lange Zeit größte KZ auf österreichischem Gebiet, mag der Anblick überraschen: Das ehemalige Lagergelände, das direkt an der Straße zwischen Linz und Mauthausen liegt, ist nun eine idyllische Siedlung mit Einfamilienhäusern, kleinen Gärten und Heckenzäunen, durchkreuzt von ruhigen Straßen mit lieblichen Namen: Spielplatzstraße, Parkstraße, Blumenstraße. Einzig ein monumentaler Betonbau am Rand der Siedlung stört die Idylle und erinnert daran, was zwischen dem 25. Mai 1940 und dem 5. Mai 1945 an diesem Ort geschehen ist.
Das KZ Gusen war „mehr ein Doppellager von Mauthausen als ein typisches Außenlager – in dem lange Zeit mehr Häftlinge festgehalten wurden und ums Leben kamen als im Hauptlager Mauthausen selbst“.1 Das KZ Gusen führte lange Zeit eine eigene Häftlingskartei und hatte phasenweise selbstständige Verwaltungsstrukturen. Anfangs mussten die Häftlinge in den nahegelegenen Steinbrüchen arbeiten; zu dieser Zeit galt Gusen als ein Zentrum der „Vernichtung durch Arbeit“. Im Verlauf des Krieges wurden die Häftlinge verstärkt in der Rüstungsindustrie eingesetzt. In Gusen wurde ein Produktionszentrum der Steyr-Werke aufgebaut; außerdem mussten die Häftlinge Flugzeugteile herstellen.2 Ab 1944 begann der Bau eines weitverzweigten, etwa 50.000 m2 umfassenden Stollensystems, um die Rüstungsproduktion vor Luftangriffen zu schützen. Zu diesem Zweck wurde bei St. Georgen das Lager Gusen II errichtet, in dem die durchschnittliche Überlebensdauer eines Häftlings nicht mehr als sechs Monate betrug.3 Im Februar 1945 verzeichnete der mittlerweile aus drei Unterlagern bestehende Komplex Gusen mit 26.311 Häftlingen den Höchststand. Insgesamt waren mindestens 71.000 Häftlinge in Gusen interniert – weniger als die Hälfte von ihnen konnte überleben.4
Kurze Zeit nach der Befreiung begannen die Überreste des Lagers zu verschwinden. Die amerikanischen Soldaten brannten die Baracken des Lagers Gusen II nieder, um die Verbreitung von Seuchen und Epidemien zu verhindern. Die Baracken des Lagers Gusen I wurden von den Gemeinden verkauft, auf deren Gebiet sich das ehemalige Konzentrationslager befand; Holz und Steine wurden teilweise als Baumaterial von der Bevölkerung genutzt.5 Nachdem die Republik Österreich mit dem Staatsvertrag von 1955 ihre Souveränität erlangt hatte, wurde das Gelände als Baugrund relativ billig verkauft. Dabei störten die Überreste der Krematoriumsöfen und jene beiden Gedenksteine, die polnische und französische Überlebendenverbände daneben aufgestellt hatten. Die Gemeinde Langenstein, welche die Besiedelung des Gebietes vorantreiben wollte, stellte offiziell den Antrag auf Abriss der Überreste der Öfen und Verlegung der Gedenksteine nach Mauthausen. In diesem Ansinnen wurde sie vom Land Oberösterreich unterstützt. Nur scharfer Protest aus Frankreich und Polen verhinderte die Beseitigung der letzten offensichtlichen Spuren des Konzentrationslagers. Denn alle anderen Spuren wurden bereits gut in die neue Siedlung integriert: Der Eingang zum Lager, das so genannte Jourhaus, wurde zu einer schmucken kleinen Villa umgebaut. In zwei großen, gemauerten Häftlingsbaracken befindet sich eine Champignonzucht, und selbst das ehemalige Lagerbordell ist heute ein Wohnhaus. Auf den Überresten des Krematoriums wurde zwischen 1963 und 1965 ein Denkmal errichtet – die anfallenden Kosten für das Grundstück und die Errichtung des Monuments wurden von ausländischen Opferverbänden getragen, denen sogar eine Grunderwerbssteuer in Rechnung gestellt wurde.6 2004 wurde ein neues Besucherzentrum mit einer kleinen Ausstellung zur Geschichte des KZ Gusen eröffnet, das wesentlich von der Republik Polen mitfinanziert wurde.
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Dass der Umgang mit dem Ort und seiner Geschichte, mit den Widersprüchen zwischen ländlicher Idylle und schwieriger Vergangenheit, mit den Konflikten zwischen dem Willen zur Auseinandersetzung und dem Ruf nach einem „Schlussstrich“, bis heute nicht einfach ist, war Ende Oktober 2010 in einer vom ORF ausgestrahlten Dokumentation zu sehen: Die einen beklagen, dass Überlebende des Lagers und ihre Angehörigen bei Gedenkveranstaltungen „wie die Heuschrecken“ über den Ort herfallen würden; dass sich die dortigen Bewohner immer wieder den Vorwurf gefallen lassen müssten, auf den Gräbern der Toten herumzutrampeln; dass die Überreste des Konzentrationslagers ihr „Heimatgefühl“ störten. Andere bemühen sich, die Geschichte des Ortes sichtbar zu machen, die Erinnerung an das KZ Gusen weiterzugeben und zwischen Überlebenden, ihren Angehörigen und interessierten BesucherInnen auf der einen, den BewohnerInnen des ehemaligen KZ-Geländes auf der anderen Seite zu vermitteln.
Einer von denen, die Vermittlungsangebote schaffen, ist der Berliner Künstler Christoph Mayer, der selbst in St. Georgen an der Gusen aufgewachsen ist – jenem Ort, auf dessen Gebiet sich das Lager Gusen II mit den riesigen Stollenanlagen befunden hat. Sein am 5. Mai 2007 offiziell eröffnetes Projekt „Das unsichtbare Lager – Audioweg Gusen“, das in Zusammenarbeit mit lokalen Gedenk-Initiativen entstand und vom Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus, dem Bundesministerium für Inneres sowie den beteiligten Gemeinden gefördert wurde, zeugt vielleicht auch deswegen von hoher Sensibilität für die Geschichte, aber auch für die Gegenwart des Ortes und seiner BewohnerInnen. Um den Audioweg Gusen zu beschreiten, müssen Abspielgeräte ausgeborgt werden – entweder in der Gedenkstätte oder, außerhalb ihrer Öffnungszeiten, im Gasthaus gegenüber. Etwa eineinhalb Stunden lang werden die BesucherInnen von einer fiktiven Bewohnerin der Siedlung begleitet, die über die Geschichte des Konzentrationslagers Gusen und über den Umgang damit berichtet. Dabei kommen ehemalige Häftlinge des Lagers zu Wort, zahlreiche BewohnerInnen der Siedlung sowie vereinzelt auch Täter. Darüber hinaus verwendet der Audioweg verschiedene Sounds – etwa Schritt-Geräusche, die eine Gehgeschwindigkeit vorgeben. Erzählungen, die besonders verstören, wenn zum Beispiel ehemalige Häftlinge des KZ über die harten Lebensbedingungen berichten, werden mit brüchigen musikalischen Elementen unterlegt. So entsteht im Wechselspiel zwischen der Tonspur und den eigenen visuellen Eindrücken etwas, das vielleicht am ehesten der von Ruth Klüger umschriebenen „timescape“ („Zeitschaft“) entspricht: „[…] das KZ als Ort? Ortschaft, Landschaft, landscape, seascape – das Wort Zeitschaft sollte es geben, um zu vermitteln, was ein Ort in der Zeit ist, zu einer gewissen Zeit, weder vorher noch nachher.“7
Der Audioweg in Gusen ist kein Audioguide, wie er aus anderen Gedenkstätten und Museen bekannt ist.8 Hier geht es nicht um die Vermittlung von Daten und Fakten in Verknüpfung mit einzelnen Stationen, sondern um ein Verweben unterschiedlicher Zeitschichten und Perspektiven. Christoph Mayer verwendet dabei nicht nur Interviews, sondern auch Musik, Soundelemente und -effekte sowie bruchstückhaft erzählte Kindheitserinnerungen der fiktiven Erzählerin. Neben der Geschichte des Konzentrationslagers Gusen kommen unzählige damit verknüpfte Narrative zum Ausdruck. So erzählen ehemalige Häftlinge über ihr Leben vor der KZ-Haft; Menschen, die während der NS-Herrschaft in der Gegend lebten, berichten über die Rolle des Konzentrationslagers in der Region und ihre mitunter freundschaftlichen Kontakte zu den SS-Aufsehern; BewohnerInnen der Siedlung erinnern sich an ihre Kindheit und die Badeausflüge zu den Teichen im Steinbruch des ehemaligen KZ Mauthausen. Christoph Mayer lässt diese Menschen für sich sprechen und hütet sich vor moralischen Urteilen: „In den Interviews für den Audioweg habe ich versucht, alles Wertende loszulassen, einzutauchen in eine andere Welt. Ich habe versucht, mit den Augen der anderen zu sehen.“9 Der Künstler lädt auch die BesucherInnen des Ortes ein, sich ohne Vorbehalte auf den Ort, seine Geschichte und die dortigen Menschen einzulassen – nicht allein und nicht primär über das Sehen, sondern besonders über das Hören.
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Das „Jourhaus“ war der Eingang zum Lager Gusen und gleichzeitig sein Verwaltungszentrum. Hier befand sich das Büro des Lagerkommandanten. Im Keller (im „Bunker“) wurden Häftlinge misshandelt und ermordet.
(Republik Österreich, Bundesministerium für Inneres, Fotoarchiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Sammlung Museu d’Historia de Catalunya)
Die dadurch entstehenden Geschichten reichen bis zu den Konflikten um den Umgang mit dem Ort in der Gegenwart. So führt der Audioweg schon am Anfang zum von den Häftlingen so bezeichneten Jourhaus (dem Eingang zum Lager), das renoviert und zu einem hübschen Landhaus umgebaut wurde. Der Kontrast zwischen dem Anblick dieser kleinen Villa und den Erzählungen von Überlebenden des Lagers Gusen über den Lagereingang und seine Bedeutung für sie verstört und wirft Fragen auf – nach dem Verhältnis zwischen Ort und Konzentrationslager damals, nach dem Umgang mit diesem Ort heute und danach, wie es eigentlich ehemaligen Häftlingen mit der Nachnutzung dieses Gebäudes geht, das einer von ihnen als „wichtigste Stelle des KZ Gusen I“ bezeichnet. Die Beantwortung dieser Fragen überlässt Christoph Mayer seinem Publikum; den Umbau des Lagertors zu einem Wohnhaus bewertet er nicht.
Das Lagertor des KZ Gusen heute: ein schönes kleines Landhaus
(Republik Österreich, Bundesministerium für Inneres, Fotoarchiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Foto: Stephan Matyus)
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Die so entstehende Verschränkung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen dem Ort als Konzentrationslager und als Wohnsiedlung ist das konstitutive Moment des Audioweges. Was im Zusammenspiel zwischen der Tonspur und den Sinneseindrücken der BesucherInnen entsteht, entspricht einer der zentralen Forderungen an die Gedenkstättenpädagogik der letzten Jahre, die unter dem Schlagwort „Multiperspektivität“ gefasst wird.10 Oft bringt diese Multiperspektivität eine gewisse Unklarheit bezüglich der Einordnung und Bedeutung von Informationen mit sich – wenn etwa ein ehemaliger SS-Mann, dessen Rang und Funktion unklar bleibt, erklärt, dass er seine Beteiligung an Misshandlungen selbst nicht verstehe. Hier fordert Christoph Mayer das Publikum auf, sich ein eigenes Bild zu machen, vielleicht eigenen Gewaltpotenzialen nachzuspüren. Damit entspricht auch sein Umgang mit den BenutzerInnen des Audioweges aktuellen Debatten über pädagogische Vermittlung und die Rolle des Subjekts in Gedenkstätten.11 Fraglich ist vielleicht, ob Menschen, die sich das erste Mal über den Audioweg mit dem ehemaligen KZ Gusen beschäftigen, nicht mit einer zu großen Fülle unterschiedlicher Informationen und Emotionen alleingelassen werden, ohne dass ihnen eine klar strukturierte historische Kontextualisierung angeboten wird. Der Audioweg sucht einen affektiven und emotionalen Zugang fernab einer bloßen Zusammenstellung historischer Fakten – und das zählt sicher zu seinen Stärken. Zur Kontextualisierung wäre eine kurze Zusammenstellung dieser Fakten als Begleitmaterial allerdings sehr sinnvoll.12
In diesem Zusammenhang muss jedoch darauf verwiesen werden, dass Christoph Mayer den Audioweg nicht als historisch-didaktische Annäherung an den Ort und seine Geschichte versteht, sondern als „begehbare Skulptur“,13 als künstlerische Verarbeitung des Geschehenen und seiner Wirkungen in der Gegenwart. Und so schreibt Harald Welzer in der bereits zitierten Broschüre zum Audioweg Gusen, es sei „ein Glücksfall, dass es […] ein Künstler war, der das Projekt vorangetrieben hat, das verschwundene Lager Gusen in einen Gedenkort ganz eigener Art zu transformieren. Und es war seine Klugheit und Entschiedenheit, sich bei diesem Projekt weniger auf traditionelle Formen der Gedenkstättenarbeit zu verlassen, sondern einen eigenen Weg zu suchen, um Unsichtbares in Erscheinung treten zu lassen.“14 Welzer hebt in seinem Text besonders die vielen Perspektiven lobend hervor, die Mayer eröffnet und die das ehemalige KZ in einer Alltäglichkeit und Normalität beschreiben, welche sich uns heute kaum noch erschließt.
Ähnlich lobend äußert sich Aleida Assmann über den Audioweg Gusen. Sie spricht in ihrem Broschürenbeitrag eine eng mit dem Projekt verknüpfte Vorstellung an, die mir für den Audioweg als Methode der Geschichtsvermittlung allerdings problematisch erscheint: ‚Groß ist die Kraft der Erinnerung, die den Orten innewohnt‘, zitiert sie am Anfang ihres Textes Cicero, um dann die Siedlung auf dem ehemaligen Lagergelände zu einer „Kontaktzone zwischen Gegenwart und Vergangenheit“ zu erklären. Was „abgeschlossen und verborgen hinter uns liegt“, könne „hier noch einmal zu einer sinnlichen Erfahrung werden“.15 Zwar schwächt sie die Vorstellung von einem Gedächtnis, das dem Ort innewohnt, etwas später wieder ab, doch scheint diese Vorstellung für das Projekt Audioweg Gusen in vielerlei Hinsicht von Bedeutung zu sein. So suggeriert der Audioweg, dass über die sinnliche Wahrnehmung des Ortes eine emotionale Verbindung zur Vergangenheit aufgebaut werden könne. Der Gang über die Schleppbahntrasse, die als Anbindung des Lagers Gusen I an das Schienennetz der Reichsbahn diente, wird etwa zwei Minuten von sich nähernden Zuggeräuschen untermalt. Schon zuvor, am Weg zur Spielplatzstraße, während die Erzählerin von der Gründung des Lagers Gusen II berichtet, beginnt im Hintergrund eine Kinderstimme ein Nazi-Lied zu singen; es klingt, als stamme dies von einer alten Tonbandaufnahme. Beide Audiosamples erfüllen keine dokumentarische Funktion, sondern erzeugen eine bestimmte Atmosphäre. Hier funktioniert der Audioweg zwar als affektive Annäherung an Gusen; im Kontext historisch-politischer Vermittlungsarbeit ist der pädagogische Wert einer derartigen Emotionalisierung jedoch fraglich. Es liegt wohl wieder am Publikum, eigene Emotionen und Imaginationen, die zwischen dem Audioweg und dem Ort im Kopf entstehen, kritisch zu reflektieren und nicht etwa als unmittelbaren, quasi übersinnlichen Zugang zur Geschichte aufzufassen.
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Gleichwohl möchte ich mich den zahlreichen positiven Stimmen zum Projekt „Audioweg Gusen“ weitgehend anschließen. Er stellt einen der seltenen Versuche dar, sich einem Ort, der nicht dem klassischen Bild einer KZ-Gedenkstätte entspricht, auf eine Weise zu nähern, die sensibel und bedacht mit den vielfachen Bedeutungen und Zeitschichten des Ortes umgeht – als Friedhof, Lernort und nicht zuletzt als Wohnort. So entsteht ein völlig neuer Raum für die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und seinen Herrschaftsmitteln. Denn hier gelten nicht die ritualisierten Regeln und Umgangsformen der klassischen KZ-Gedenkstätte, die es immer seltener schaffen, an die Lebensrealitäten Nachgeborener anzuknüpfen. Gusen ist als Wohnsiedlung ein nicht ritualisierter Alltagsort, der Menschen daran erinnert, dass der Nationalsozialismus und seine Verbrechen nicht nur dort stattfanden, wo heute Gedenkstätten sind, sondern überall.
1 Bertrand Perz, Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen 1945 bis zur Gegenwart, Innsbruck 2006, S. 195.
2 Vgl. Rudolf A. Haunschmied/Jan-Ruth Mills/Siegi Witzany-Durda, St. Georgen – Gusen – Mauthausen. Concentration Camp Mauthausen Reconsidered, Norderstedt 2008, S. 86f.
3 Bertrand Perz, GUSEN I und II, in: Wolfgang Benz/Barbara Distel (Hg.), Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bd. 4: Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück, München 2006, S. 371-380, hier S. 376.
4 Vgl. Christian Dürr, Konzentrationslager Gusen 1939–1945. Spuren – Fragmente – Rekonstruktionen, Wien 2006, S. 9f.
5 Vgl. ebd., S. 23.
6 Vgl. Wolfgang Freitag, Neue Heimat KZ, in: Presse, 27.1.2007.
7 Ruth Klüger, weiter leben, München 1994, S. 78.
8 Ein in manchen Aspekten vergleichbares Projekt hat die Künstlerin Michaela Melián mit den Münchner „Memory Loops“ umgesetzt, einem „Audiokunstwerk“ und „virtuellen Denkmal“ für die Opfer des Nationalsozialismus. Es umfasst 300 deutsche und 175 englische Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München. Diese Sequenzen sind seit September 2010 im Internet abrufbar; sie lassen sich auch auf Mobiltelefone und mp3-Player überspielen. Siehe online unter URL: http://www.memoryloops.net.
9 Christoph Mayer, Das unsichtbare Lager. Audioweg Gusen. Broschüre zum Projekt, S. 2.
10 So schlägt etwa Günter Morsch „neun Prinzipien“ der Gedenkstättenarbeit vor – in Punkt 7 fordert er „Diskursivität und Multiperspektivität“. Vgl. Günter Morsch, ‚… eine umfassende Neubewertung der europäischen Geschichte?‘, in: Gedenkstättenrundbrief Nr. 157/2010, S. 3-14.
11 Vgl. z.B. Till Hilmar (Hg.), Ort, Subjekt, Verbrechen. Koordinaten historisch-politischer Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus, Wien 2010; Barbara Thimm/Gottfried Kößler/Susanne Ulrich (Hg.), Verunsichernde Orte. Selbstverständnis und Weiterbildung in der Gedenkstättenpädagogik, Frankfurt a.M. 2010.
12 Der lokale Historiker Rudolf Haunschmied stellt einen solchen kurzen Einführungstext zu Gusen in der Broschüre zum Audioweg zur Verfügung – es ist jedoch zu bezweifeln, dass viele BesucherInnen diese Broschüre vorab lesen. Vgl. Rudolf Haunschmied, Gusen – eine Manifestation österreichischen Vergessens?, in: Mayer, Das unsichtbare Lager (Anm. 9), S. 7f.
13 http://audioweg.gusen.org/index.php?id=5.
14 Harald Welzer, Latente Orte, gefühlte Geschichte, in: Mayer, Das unsichtbare Lager (Anm. 9), S. 5.
15 Aleida Assmann, Das Gedächtnis der Orte, in: ebd., S. 3.