Sozialistische Globalisierung

Tagebücher der DDR-Freundschaftsbrigaden in Afrika, Asien und Lateinamerika

  1. Sozialistisch schreiben:
    Freundschaftsbrigaden und ihre Tagebücher
  2. Sozialistisch globalisieren:
    Kontakte, Symbole und Rituale
  3. Sozialistisch disziplinieren:
    Direktiven, »Kampfprogramme« und Handlungsgrenzen
  4. Fazit

Anmerkungen

»Du sollst Solidarität mit den um nationale Befreiung kämpfenden und den ihre nationale Unabhängigkeit verteidigenden Völkern üben.« So lautet das letzte der 1958 von Walter Ulbricht verkündeten »Zehn Gebote der sozialistischen Moral und Ethik« (auch: »Zehn Gebote für den neuen sozialistischen Menschen«), die von 1963 bis 1976 Teil des SED-Parteiprogramms waren.1 Die sozialistische Variante der christlichen Zehn Gebote findet sich häufig auf der ersten Seite von »Brigadetagebüchern«, die Beschäftigtenkollektive in der DDR und in anderen staatssozialistischen Ländern verfassten. Über die Grenzen der DDR hinaus stellten auch »Freundschaftsbrigaden« der Freien Deutschen Jugend (FDJ) solche Brigadetagebücher zusammen, um ihre Aufenthalte in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu dokumentieren. Diese Quellen geben einen wertvollen Einblick in die sozialistische Globalisierung und deren Alltagspraktiken.2

Als Konkurrenzprojekt zur westlichen, kapitalistisch geprägten Globalisierung zielte die sozialistische Globalisierung auf eine alternative Form ökonomischer Integration und politischer Allianzbildung ab, die zu neuen Verbindungen zwischen sozialistischen und postkolonialen Staaten führte.3 Zu den daraus resultierenden Austauschprozessen gehörte neben der Zirkulation von Waren, Ideen und Machttechniken auch die Entsendung von Fachkräften für Entwicklungsarbeit und Solidaritäts­einsätze.4 Von 1964 bis 1989 schickte der Zentralrat der FDJ über 60 »Brigaden der Freundschaft« in 26 außereuropäische Länder, die aus DDR-Sicht zumeist – aber nicht ausnahmslos – als »sozialistisch« oder »sozialistisch orientiert« galten. Insgesamt dürften 3.000 bis 5.000 FDJ-Mitglieder entsandt worden sein; zwischen 1977 und 1988 waren ständig zwischen 250 und 350 BrigadistInnen pro Jahr im Einsatz.5

Abgesehen von der passenden fachlichen Eignung und dem für Auslandskader obligatorischen Bestehen der intransparenten Überprüfungen durch den Geheimdienst gab es keine bestimmten Qualifikationsanforderungen; einfache Kenntnisse der jeweils relevanten Fremdsprache wurden üblicherweise erst im Rahmen der Vorbereitung vermittelt. Allen Einsätzen der Freundschaftsbrigaden war gemein, dass die FDJ, im Gegensatz zu westlichen Jugend- und Entwicklungshilfeorganisationen, die meist zwischen 21 und 30 Jahre alten Mitglieder nicht einzeln oder in Kleingruppen entsandte, sondern stets in »Kollektiven«.6 Westlicher Entwicklungshilfe ähnelnd umfassten die Tätigkeiten ein breites Spektrum von der Berufsausbildung über Hilfe in medizinischen Einrichtungen bis hin zur Arbeit in Industrie und Transport­wesen.7 Ein weiteres Betätigungsfeld waren Ernteeinsätze: In den äthiopischen Provinzen Arsi und Bale arbeiteten FDJ-Brigaden zwischen 1979 und 1988 jährlich bei der Getreideernte mit.8 Während der äthiopischen Dürrekatastrophe in den Jahren 1984/85 spendete das Solidaritätskomitee der DDR, das die Einsätze der Brigaden in Äthiopien und anderswo mehr als zur Hälfte mitfinanzierte,9 Lebensmittel und Hilfsgüter (Decken, Zelte, Medikamente, LKWs).10

Die Auswahl der Einsatzbereiche folgte dabei weniger festgesetzten Schwerpunkten oder einer theoretischen Präferenz für industrielle Entwicklung oder agrarische Modernisierung, sondern in erster Linie den Wünschen der Partnerländer und -organisationen. Ab Ende der 1970er-Jahre wurden die Brigaden zeitweise Bestandteil größerer Arrangements, die sowohl kommerziellen Handel als auch unentgeltliche Solidaritätsleistungen umfassten und zudem stark von wirtschaftlichen Interessen der DDR geprägt waren – darunter etwa der Import von Kaffee und Steinkohle. Parallel dazu gab es weiterhin klar politisch determinierte Einsätze, etwa in Flüchtlingslagern afrikanischer Befreiungsorganisationen.11

Eine Weltkarte der FDJ: Einsatzorte der Freundschaftsbrigaden, 1964–1989
(FDJ, 25 Jahre Brigaden der Freundschaft,
Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, SAPMO, DY-24-19631)

Im Folgenden zeigen wir, welche Einblicke die Tagebücher12 dieser Freundschaftsbrigaden in die Repräsentationsformen, Feinstrukturen und Kontaktzonen der sozialistischen Globalisierung geben. Als semi-offizielle Kommunikationsform folgten die Brigadetagebücher in vielerlei Hinsicht dem offiziellen Skript der sozialistischen Völkerfreundschaft,13 ermöglichen aber auch punktuelle Einblicke in inoffizielle Dimensionen, Übersetzungsschwierigkeiten und Reibungsflächen der Solidaritäts­praxis. Von der Korrespondenz der Brigadeleiter mit der zuständigen Abteilung im Zentralrat der FDJ abgesehen, ist der Quellenbestand zu den Freundschaftsbrigaden relativ schmal. In den Medien der DDR wurde erst ab den späten 1970er-Jahren, als manche Brigaden zur Verfolgung wirtschaftlicher Eigeninteressen eingesetzt wurden, mehr über sie berichtet. Die Brigaden wurden nun öfter in Zeitungsberichten erwähnt und in aufwendig gestalteten Publikationen der FDJ beworben.14 Weitere Quellen zur Erschließung der Geschichte der Freundschaftsbrigaden sind neben den Tagebüchern und den Berichten der Brigadeleiter auch veröffentlichte Erfahrungsberichte (etwa von Landolf Scherzer) und Websites ehemaliger Brigademitglieder.15

1. Sozialistisch schreiben:
Freundschaftsbrigaden und ihre Tagebücher

Die internationalen FDJ-Brigaden stellten eine spezifische Erweiterung der DDR-internen Brigadebewegung dar. Bereits in der SBZ/DDR der 1940er-Jahre existierten »Produktionsbrigaden« für Jugendliche bzw. junge Erwachsene. In den 1950er-Jahren entstanden sogenannte Arbeitsbrigaden; auf sie folgten die »Brigaden der sozialistischen Arbeit«, die 1959 als Ehrentitel ins Leben gerufen wurden.16 Parallel zur Gründung der Brigadebewegung propagierte die Staats- und Parteiführung das Verfassen von »Chroniken des sozialistischen Arbeitens, Lernens und Lebens«.17 Die Umdeutung der »bürgerlichen« Form des individuellen und privaten Tagebuches zu einer semi-offiziellen Textsorte mit multipler Autorschaft stand ganz im Zeichen des »Bitterfelder Weges« von 1959, der alle Werktätigen unter dem Motto »Greif zur Feder, Kumpel« zur künstlerischen und kreativen Produktion anregen sollte.18 In keiner anderen Textform hielten derart viele ostdeutsche BürgerInnen im Rahmen von Arbeitsgruppen, den »Kollektiven« und »Brigaden«, Vorhaben und Eindrücke in einem Jahreszyklus fest. Wie Angelika Wolters argumentiert, brachten diese gemeinsamen Schreibprozesse zwar »keine spontanen Alltagstexte« hervor. Dennoch können die Brigadetagebücher als »ein Reservoir bewusst geformter alltagsnaher Einzeltexte angesehen« und somit für die Erforschung des Alltags herangezogen werden.19

In der DDR wie auch bei Auslandseinsätzen mit der FDJ dienten die Einträge oft als Belege über die Ableistung der eingegangenen »Selbstverpflichtungen«, etwa das Erreichen von Produktionszielen, die Höhe von Solidaritätsleistungen oder die Durch­führung gemeinschaftlicher Aktivitäten.20 Solche Nachweise brauchte es im »Kampf« um die Auszeichnung der Arbeitsgruppe als »Kollektiv der sozialistischen Arbeit«. Dieser Titel, der vom Staat bis 1989 an über 270.000 Kollektive mit 4,8 Millionen Mitgliedern verliehen wurde, war mit einer symbolischen Anerkennung (Medaille und Urkunde) sowie einer kleinen Geldprämie für das Kollektiv verbunden. Das »Kampfprogramm«, das zur Erringung dieses Titels aufgestellt wurde, enthielt Produktions- und Propagandaziele, bot aber auch Raum für die Gestaltung von Ausflügen und anderen Freizeitunternehmungen.

Einsatzbereich Industrie:
Arbeit im Zementwerk Nuevitas.
Brigade »Ernst Thälmann«, Kuba 1976/77
(Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, SAPMO, DY-24-20210)

Die Brigadetagebücher wurden mit dem Blick »von unten nach oben« verfasst, denn sie wurden nicht nur von den anderen Brigademitgliedern eingesehen, sondern auch von den Leitern der Brigaden überprüft. Aus Funktionärssicht als vorbildhaft erachtete Exemplare wurden im Rahmen von FDJ-Vorbereitungskursen für angehende FreundschaftsbrigadistInnen genutzt und anderen Brigaden oder Clubs zur Ansicht geschickt.21 Die Tendenz mancher Belegschaften in der DDR, die Tagebücher als kritisches Forum für Beschwerden zu nutzen, wurde schon Anfang der 1960er-Jahre von oben eingedämmt.22 Im Laufe der 1970er- und 1980er-Jahre verkamen die Tagebücher zu »harmoniebedürftigen« annotierten Fotoalben, in denen fast nur Unverfängliches festgehalten wurde und der meiste Raum auf die Darstellung der Freizeit statt der Arbeit verwendet wurde.23 Dieser Trend spiegelt sich auch in den internationalen Exemplaren wider. Das Tagebuch der Kuba-Brigade »Ernst Thälmann« (Juli 1976 bis Juli 1977) aus dem Zementwerk in Nuevitas etwa ist in fünf Abschnitte unterteilt, von denen drei ausgiebig die Freizeitgestaltung und »auslandsinformatorische Tätigkeit« schildern (52 Seiten), während »Unsere Arbeit im Zementwerk« lediglich auf den letzten 12 Seiten abgehandelt wird, ohne dass dabei Konflikte zur Sprache kommen würden.

2. Sozialistisch globalisieren:
Kontakte, Symbole und Rituale

In der Gestaltung ähneln die Tagebücher der Freundschaftsbrigaden ihren Pendants aus den DDR-Betrieben. Die rot oder blau gebundenen Bücher mit goldenem Schriftzug zeichnen sich einerseits durch gleichermaßen politische wie private Texte, andererseits durch ihre heterogene Zusammensetzung aus. Deutlich wird dies sowohl hinsichtlich der Erscheinungsform (maschinengeschrieben, handschriftlich, Zeichnungen, Fotos, Ausschnitte von Prospekten) als auch anhand der verschiedenen darin enthaltenen Texttypen (Selbstreflexionen, Schilderungen von Festivitäten an DDR-Feiertagen oder Festtagen des Einsatzlandes, Porträts von Kollegen und »Monatsbesten«) und der wechselnden Autorschaft. Über die Texte und ihre Gestaltung hinaus bieten insbesondere die zahlreichen Fotos wertvolle soziographische Einblicke in den Brigadealltag.

Die Globalisierung sozialistischer Solidarität: Die Wahl eines bestimmten Ausschnitts der Weltkarte ist wahrscheinlich Zeichen für die Expansion des Sozialismus in Afrika und im Nahen Osten während der 1970er-Jahre. Die roten Sterne verweisen wohl unter anderem auf sozialistisch orientierte oder sogar marxistisch-leninistische Staaten, darunter Südjemen, Kongo-Brazzaville bzw. Angola, Äthiopien, Algerien bzw. Libyen, die in die Geographie der in vielen Sprachen wirksamen »Solidarität« einbezogen werden. Das unten rechts abgebildete Sowjetische Ehrenmal (Berlin-Treptow) stellt darüber hinaus den Bezug zur UdSSR und DDR her. Brigade »Wilhelm Pieck«, VDR Jemen 1978/79
(Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, SAPMO, DY-24-20205)
Profilierung der Brigade:
Identifikation durch Bild, Vorname, Beruf und DDR-Karte.
Brigade »Hoji ya Henda«, Angola 1982/83
(Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, SAPMO, DY-24-20215)

Ein beliebtes Eingangsmotiv der internationalen Tagebücher war eine DDR-Karte, auf der mitunter auch die Herkunftsorte der Brigademitglieder verzeichnet waren. Im Rahmen der sozialistischen Globalisierung diente diese Karte der nationalen Verankerung in dem Staat, in den alle Entsandten nach ihrem Einsatz zurückkehren sollten – was aufgrund der ebenso strikten wie intransparenten Auswahl- und Überwachungsmechanismen zur Verhinderung einer »Republikflucht« auch bis auf wenige Ausnahmen der Fall war.24 Gleichzeitig wurden die Brigademitglieder, die in der Regel aus verschiedenen Regionen und Betrieben stammten und sich daher zuvor nicht kannten, mit betont informellen Porträts vorgestellt. Am Anfang vieler Tagebücher steht auch jene außergewöhnliche Erfahrung, die sehr wenigen DDR-BürgerInnen vorbehalten war: die Reise über den Flughafen Berlin-Schönefeld und oft mehrere Zwischenstationen ins Zielland. Für viele Brigademitglieder war es die erste Flugreise ihres Lebens.

Aus den Bezirken ins Zementwerk: die Flugreise als Einsatzbeginn.
Brigade »Ernst Thälmann«, Kuba 1976/77
(Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, SAPMO, DY-24-20210)

Auf politisch-ideologischer Ebene spiegeln die Tagebuch-Einträge die Erwartung der Brigademitglieder wider, den Jugendverbänden im Einsatzland wertvolle Erfahrungen vermitteln zu können. In einer »Grussadresse [sic] zum Jahrestag der angolanischen Jugend JMPLA – Jugend der Partei« (1983) wird deutlich, dass hiermit häufig eine paternalistisch gefärbte Haltung verbunden war: »Wir FDJ-Brigadisten betrachten es als unsere internationale Klassenpflicht, dem Jugendverband der VR Angola in allen Fragen mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und Können zur Seite zu stehen.«25 Eine übliche Technik dieses Wissenstransfers bestand im gemeinsamen Praktizieren von sozialistischen Ritualen, wie dem Feiern spezifischer Jahrestage, dem Ausrufen von »Kampfprogrammen« und der Kür von »Monatsbesten«. Exemplarisch steht dafür der von der FDJ-Brigade in Gabela (Angola) veranstaltete »Friedensmarsch« im Mai 1983. Ausgestattet mit Transparenten wie »Keine Atomwaffen für Südafrika!«, »Sofortige Beendigung des unerklärten Krieges gegen die VR Angola!« und »Alles für die Verwirklichung der Friedensvorschläge der Sowjetunion!«, planten die FDJ-BrigadistInnen eine gemeinsame Kundgebung mit der angolanischen JMPLA und den kubanischen Internacionalistas.26 Doch wie der Autor des Brigadebuch-Eintrages schreibt, war es »nicht ganz einfach, ohne Dolmetscherin zu erklären, weshalb wir gemeinsam auf die Straße gehen wollten und daß Friedensmärsche überall in der Welt stattfinden und auch die Jugend in der DDR zur gleichen Stunde, für die gleichen Ziele wie wir hier, demonstriert«.27

Immersion in den Kontext regionaler Befreiungskämpfe: Vereidigung angolanischer Soldaten für den Einsatz in Namibia.
Brigade »Hoji ya Henda«, Angola 1982/83
(Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, SAPMO, DY-24-20215)

Übersetzungsarbeit wurde auch in die andere Richtung geleistet. Bemerkenswert an dem Brigadetagebuch aus Gabela28 ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte und dem anhaltenden Engagement Angolas für die Befreiungskämpfe im südlichen Afrika. Dem 1968 getöteten »Nationalhelden« Hoji ya Henda werden ebenso mehrere Seiten gewidmet wie der Frauenorganisation der Regierungspartei, während ein weiterer Beitrag einen Besuch in einem militärischen Ausbildungslager beschreibt, wo DDR-Brigademitglieder an der Vereidigung angolanischer SoldatInnen teilnahmen, die auch in Auseinandersetzungen mit Südafrika zum Einsatz kamen.

Über Themen wie Krieg und Frieden hinaus wurde der Eindruck von der Globalität des Sozialismus vor allem durch Berichte über Freizeitkontakte geschaffen. Im Tagebuch der Brigade in Nuevitas sind gemeinsame Unternehmungen mit kubanischen KollegInnen und FunktionärInnen, sowjetischen »Komsomolzen« und tschechoslowakischen »Spezialisten« vom nahegelegenen Düngemittelwerk in einer betont nicht-offiziellen und alltagsnahen Sprache dargestellt. Gleichzeitig bleiben die Erlebnisberichte über touristische Ausflüge und persönliche Kontakte jenseits des Berufsalltags jedoch meist auf einer deskriptiven Ebene und nennen als Subjekt ein generisches »Wir«, das Vollständigkeit und Geschlossenheit des Kollektivs demonstrieren soll.

Wettstreit unter Freunden: Sport als Ritualisierung sozialistischer Internationalität. Brigade »Ernst Thälmann«, Kuba 1976/77
(Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, SAPMO, DY-24-20210)

Der Fokus liegt auf einer weitgehend entpersonalisierten Beschreibung der Freizeit­aktivitäten, während die Arbeitsbedingungen und -beziehungen im Zementwerk ebenso wie die Verhältnisse im »Kollektiv« nicht explizit thematisiert werden. Dazu reihen sich weitere Ausblendungen, die aus den Produktionsbedingungen und disziplinarischen Vorgaben für »Auslandskader« resultieren und auch für andere Tagebücher kennzeichnend sind: Liebesbeziehungen bleiben ebenso unerwähnt wie Konflikte innerhalb der »Kollektive« oder Begegnungen mit BürgerInnen westlicher Länder. In dieser Hinsicht waren die Tagebücher stark von den DDR-Erfordernissen zur Praxis der »Völkerfreundschaft« geformt, da Übertretungen der Richtlinien schwerwiegende Sanktionen bis hin zum Entzug des Auslandskaderstatus mit sich bringen konnten. Eine Hauptfunktion vieler Brigadetagebücher war somit die Repräsentation der Brigade als geschlossenes und gefestigtes Kollektiv, das berufliche Herausforderungen meistert und sich auch in der Freizeit den Geboten des sozialistischen Lebens verschreibt.

Diskussionsrunden innerhalb der Brigade sowie Feiertage mit internationalen KollegInnen sollten die politisch-ideologische »Verbundenheit der sozialistischen Staatengemeinschaft« demonstrieren.29 Manche Tagebuch-Einträge sind Zeugnis der Entdeckung einer tatsächlich weltumspannenden sozialistischen Globalisierung, die etwa mit identitätsstiftenden Ritualen und geteilten Ausbildungserfahrungen verbunden wird. Der Eintrag eines Brigadisten in Angola schildert dies als emotionales Ereignis: »Ich war allerdings das erste mal bei einem Treffen dieser Art dabei, konnte so das erste mal diese Gemeinsamkeiten ›spüren‹ – bei der herzlichen Begrüßung, in den Gesprächen, in denen sich nebenbei herausstellte, daß ein J‘ [JMPLA]-Leitungsmitglied an der Jugendhochschule der FDJ« studiert hatte.30

Tief verankert im Brigadealltag war auch die DDR-Festtagskultur mit ihren »beinah unerschöpflich vielen gesellschaftlich vorgegebenen Trinkgelegenheiten«.31 In Anbetracht der fragilen Sicherheitssituation in Ländern wie Angola, die häufig mit Ausgangssperren sowie einem Mangel an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung oder kulturellen Angeboten einherging, war der Alkoholkonsum ein wichtiger Zeitvertreib. Erwähnungen hochprozentiger Getränke ziehen sich durch die Berichte von Begegnungen mit Mitgliedern anderer Jugendverbände. Rum, Palmenwein, Bier und Schnaps treten in den Tagebüchern als Mittel zur Herstellung von Kontakten (»Zungenlöser«) hervor, wie zum Beispiel im Hinblick auf eine »Grande Fiesta« im Hauptquartier der kubanischen KooperantInnen im angolanischen Uíge geschildert wird: »Es gab viel Schnaps und viel Musik. Kurz gesagt[,] es wurde ein runder Abend mit viel Spaß[,] und die Verständigung klappte nach einigen Gläsern prima.«32 Bereits am Mittag desselben Tages hatten zwei Brigadisten im Quartier der »Kubis« gegessen, »Kuba-Rum« und Palmenwein getrunken. Den Rest des Tages verbrachten sie »mit einem roten Kopf und einigen Prozenten ›Blut im Alkohol‹«.33

Gemeinsam feiern wie in der DDR:
37. Jahrestag der Gründung der FDJ,
7. März 1983. Brigade »Hoji ya Henda«, Angola 1982/83
(Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, SAPMO, DY-24-20215)

Ob als Mittel zur Kontaktaufnahme, zentraler Bestandteil von Festen oder als Belohnung nach einem kräftezehrenden Arbeitstag in tropischen Gefilden – die soziale und rekreative Funktion des Alkohols im interkulturellen Kontext der sozialistischen Jugendverbände zieht sich wie ein roter Faden durch alle Brigadetagebücher. Ungewollte Begleiterscheinungen von Trunkenheit wurden dabei aber konsequent verschwiegen. So blieb selbst in der Darstellung (be)rauschender Feste das Bild engagierter und disziplinierter Auslandskader gewahrt.

3. Sozialistisch disziplinieren:
Direktiven, »Kampfprogramme« und Handlungsgrenzen

Im Gegensatz zu den Aufzeichnungen der Brigaden in Kuba und Angola, die ein weitgehend reibungsfreies Bild der Solidaritätspraxis vermitteln, weist das Tagebuch der Brigade »Xe Weltfestspiele der Jugend und Studenten« im westafrikanischen Guinea auf ein deutlich größeres Maß an Spannungen im Alltag hin. Mit dem ungewöhnlich illustrationsarmen Tagebuch, das fast nur aus spröden Typoskripten von »Kampfprogrammen« und Protokollen von Brigadeversammlungen in trockener Funktionärssprache besteht, wollte die in einem Berufsbildungszentrum in Ratoma eingesetzte Brigade ihre 1974/75 errungene Auszeichnung als »Kollektiv der sozialistischen Arbeit« für das Jahr 1975/76 verteidigen. Deutlich erkennbar wird in der Chronik aus Guinea der widersprüchliche Charakter der Handlungsanforderungen: In einer Versammlung werden die Brigademitglieder angehalten, die guineischen Lehrlinge politisch zu beeinflussen und persönliche Beziehungen mit dem einheimischen Lehrpersonal aufzubauen, aber auch belehrt, über sämtliche Kontakte außerhalb der Arbeitszeit Bericht zu erstatten, das »Brigadeobjekt« nie allein und ohne Abmeldung zu verlassen sowie besondere Vorschriften zu beachten, wenn »fremde Personen« das Gelände betraten.34 Derartige Vorgaben zeigen, wie eine Atmosphäre der ständigen Bedrohung geschürt wurde und persönliche Kontakte den staatlichen Interessen untergeordnet werden sollten.

Die Protokolle der Brigadeversammlungen bieten einen regelmäßigen Soll-Ist-Abgleich zwischen »Kampfprogrammen« und Erreichtem. Während in offiziellen Darstellungen, wie auch in der westlichen Entwicklungspolitik üblich, nur erfolgreiche Transferprozesse erwähnt sind, diskutieren die Protokolle in diesem Tagebuch neben immer wieder auftauchenden Material- und Versorgungsproblemen auch scheiternde Vermittlungs- und Mobilisierungsversuche. Das guineische Lehrpersonal zeige »keinerlei Interesse« am DDR-Pädagogikunterricht und bleibe selbigem einfach fern,35 der Erfahrungsaustausch mit den sowjetischen Kollegen habe nicht stattgefunden, die Maurer und Klempner aus der DDR führten die geplanten politischen Gespräche mit den guineischen Lehrlingen nicht durch, und die Lehrlinge fertigten die vorgesehene Wandzeitung nicht an, weil DDR-Brigadeleitung einerseits und Direktion der Berufsschule andererseits sich nicht auf ein Thema einigen konnten, das für beide Seiten ideologisch akzeptabel war.36 Diese Praxiserfahrungen verweisen auf den Eigen-Sinn der Brigademitglieder, die Abhängigkeit von den Verhältnissen vor Ort und in weiterer Folge auch auf die Grenzen und Bruchstellen der sozialistischen Globalisierung: Die Umsetzung von Plänen verlief im Sande oder stieß auf unerwartete Widerstände. Jenseits der Kategorien von Scheitern und Erfolg hinterließen solche Erfahrungen bei allen Beteiligten Spuren.

Ein Fragezeichen als Fazit:
Illustration zum Eintrag
»Aktion Sanza Bombo, 19.–22.9.1982«,
Brigade »Daniel Dangereux«, Angola, 1982/83
(Bundesarchiv, SAPMO, DY-24-20213)

4. Fazit

Im gesellschaftlichen Kontext der DDR bot die Teilnahme an einer Freundschaftsbrigade einzigartige Erfahrungs- und Wirkungsmöglichkeiten. Die Tagebücher solcher Brigaden gehören zu den wenigen Quellen, die es ermöglichen, diese Besonderheiten in den Blick zu bekommen. Als keinesfalls spontane, aber doch praxisnahe Zeitdokumente geben die Tagebücher Einblicke in Logiken, Handlungsweisen und disziplinarische Regeln sowie Vorstellungswelten, Darstellungsformen und bisweilen sogar inoffizielle Dimensionen des DDR-Internationalismus. Sie beleuchten die »Feinstrukturen der Umsetzung«37 und erlauben Rückschlüsse auf die außergewöhnlichen Lebensumstände. Einerseits genossen die mehrheitlich jungen Brigademitglieder Privilegien, die für DDR-BürgerInnen allgemein und selbst für die Gruppe der Auslandskader selten waren.38 Die Entsandten konnten Länder und Menschen auf anderen Kontinenten kennenlernen und in internationalen Kontexten agieren. An manchen Einsatzorten konnten sie ein geradezu bürgerliches Leben mit Hauspersonal führen, das in der DDR so unmöglich wie illegitim gewesen wäre. Die bisweilen in Konfliktregionen geleistete Solidaritätsarbeit setzte aber auch viel Idealismus voraus, zumal Brigademitglieder sich im Vergleich mit DDR-Auslandskadern von Expertenrang oft mit einer schlechteren Versorgungslage, dürftigeren Unterkünften und einer geringeren Vergütung zufriedengeben mussten.

Die Brigadetagebücher belegen den Export politischer und gemeinschaftlicher DDR-Rituale in die Einsatzländer und waren selbst eine Technik zur Herstellung des »Kollektivs« jenseits der Landesgrenzen. Wenn ein ehemaliger DDR-Journalist Brigadetagebücher als »Chroniken der Heuchelei« abqualifiziert,39 so ist daran zu erinnern, dass es sich um eine Textform handelt, die unter den machtgeladenen Produktionsbedingungen auch Raum für verschiedene Aneignungs- und Ausdrucksformen bot. Die Bild-Text-Kombinationen in den Brigadetagebüchern weisen stellenweise einen Bedeutungsüberschuss auf, der sie aufgrund subversiver Äußerungen und latenter Kritik an den Einsatzbedingungen oder am eigenen (Nicht-)Handeln aus heutiger Sicht als Quellen interessant macht. Kontinuierliche Bezugnahmen auf die politische Kultur und auf Entwicklungen im Gastland, die über die Funktion der Brigadetagebücher im DDR-Kontext hinausgehen, zeigen die Brigademitglieder als Entdecker und Gestalter einer sozialistischen Globalisierung. Nach deren Spuren könnte auch in solchen Brigadetagebüchern gesucht werden, die innerhalb der DDR verfasst wurden: In zahlreichen größeren Industriebetrieben waren Arbeitskräfte aus Vietnam, Mosambik, Algerien, Angola und Kuba tätig, die an der »Brigadebewegung« teilnahmen und mitunter schon in den Tagebüchern der internationalen FDJ-Brigaden als KollegInnen Erwähnung fanden.


Anmerkungen:

1 Zu den Geboten siehe Angela Brock, Producing the ›Socialist Personality‹? Socialisation, Education, and the Emergence of New Patterns of Behaviour, in: Mary Fulbrook (Hg.), Power and Society in the GDR, 1961–1979. The ›Normalisation of Rule‹?, New York 2009, S. 220-252, hier S. 223.

2 Bisher wurde in der Forschung allerdings kaum auf sie zurückgegriffen: Immanuel R. Harisch, Handel und Solidarität. Die Beziehungen der DDR mit Angola und São Tomé und Príncipe unter besonderer Berücksichtigung des Austauschs »Ware gegen Ware« ca. 1975–1990, Masterarbeit, Universität Wien 2018; Paul Sprute, Diaries of Solidarity in the Global Cold War: The East German Friendship Brigades and their Experience in ›Modernizing‹ Angola, in: Eric Burton u.a. (Hg.), Navigating Socialist Encounters. Moorings and (Dis)Entanglements between Africa and East Germany during the Cold War, Berlin 2021, S. 293-318.

3 Johanna Bockman, Socialist Globalization against Capitalist Neocolonialism. The Economic Ideas behind the New International Economic Order, in: Humanity. An International Journal of Human Rights, Humanitarianism, and Development 6 (2015), S. 109-128; James Mark/Péter Apor, Socialism Goes Global: Decolonization and the Making of a New Culture of Internationalism in Socialist Hungary, 1956–1989, in: Journal of Modern History 87 (2015), S. 852-891; Anna Calori u.a. (Hg.), Between East and South. Spaces of Interaction in the Globalizing Economy of the Cold War, Berlin 2019; Łukasz Stanek, Architecture in Global Socialism. Eastern Europe, West Africa, and the Middle East in the Cold War, Princeton 2020.

4 Berthold Unfried, Instrumente und Praktiken von »Solidarität« Ost und »Entwicklungshilfe« West: Blickpunkt auf das entsandte Personal, in: ders./Eva Himmelstoß (Hg.), Die eine Welt schaffen. Praktiken von »Internationaler Solidarität« und »Internationaler Entwicklung«, Leipzig 2012, S. 73-98.

5 Harisch, Handel und Solidarität (Anm. 2), S. 126; Ulrich van der Heyden, FDJ-Brigaden der Freundschaft aus der DDR – die Peace Corps des Ostens?, in: Unfried/Himmelstoß, Die eine Welt schaffen (Anm. 4), S. 99-122, hier S. 104, S. 106, S. 114.

6 Eric Burton, Solidarität und ihre Grenzen. Die »Brigaden der Freundschaft« der DDR, in: Frank Bösch/Caroline Moine/Stefanie Senger (Hg.), Internationale Solidarität. Globales Engagement in der Bundesrepublik und der DDR, Göttingen 2018, S. 152-185, hier S. 153f.

7 Ebd., S. 153.

8 Bericht über die Ergebnisse des Einsatzes der Brigaden der Freundschaft der FDJ im Jahre 1982 und Maßnahmen für die weitere Arbeit, Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (BArch), Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR (SAPMO), DY-3023-997, S. 17; Bericht über den Einsatz und die Ergebnisse der Arbeit der Brigaden der Freundschaft der FDJ 1988 – Konzeption für die Tätigkeit der Brigaden der Freundschaft der FDJ im Jahr 1989, BArch, SAPMO, DY-3023-1011, S. 327.

9 Ilona Schleicher, Elemente entwicklungspolitischer Zusammenarbeit in der Tätigkeit von FDGB und FDJ, in: Hans-Jörg Bücking (Hg.), Entwicklungspolitische Zusammenarbeit in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, Berlin 1998, S. 111-138, hier S. 126.

10 Hans-Joachim Döring, »Es geht um unsere Existenz.« Die Politik der DDR gegenüber der Dritten Welt am Beispiel von Mosambik und Äthiopien, Berlin 2001, S. 134.

11 Burton, Solidarität und ihre Grenzen (Anm. 6), S. 159f.; Harisch, Handel und Solidarität (Anm. 2), S. 119-121; Schleicher, Elemente entwicklungspolitischer Zusammenarbeit (Anm. 9), S. 125-128.

12 Die Intervalle zwischen den Einträgen in den Brigadetagebüchern variieren, es handelt sich um keine Tagebücher im strikten Sinne. Meistens beschreiben die Einträge besondere Anlässe wie Ausflüge der Brigademitglieder und Aktivitäten mit den Partnerorganisationen, Jahrestage verschiedener DDR-Organisationen, (inter)nationale Gedenk- und Feiertage oder besondere Kalendertage im Gastland.

13 Die Brigadetagebücher wurden von offiziellen Stellen durchgesehen und bewertet. Zum Tagebuch der FDJ-Brigade aus dem angolanischen Lobito heißt es etwa: »Das Brigadetagebuch wurde sauber und inhaltsreich geführt. Es gibt einen Einblick in die Brigadetätigkeit und die Höhepunkte des 9. Einsatzjahres.« Siehe Roland B., Brigadetagebuch – Lobito, Luanda, 22.7.1986, BArch, SAPMO, DY-24-2021, unpag.

14 Eine Suche nach dem Begriff »Freundschaftsbrigade« im Archiv der Tageszeitung »Neues Deutschland« zeigt 66 Treffer für die Jahre 1963 bis 1975 und 237 Treffer für die Jahre 1976 bis 1989, mit den meisten Artikeln in den frühen 1980er-Jahren. Die gleiche Tendenz ist beim Begriff »Brigade der Freundschaft« zu verzeichnen.

15 Landolf Scherzer, Das Camp von Matundo. 132 Tage Afrika, Berlin 1986; <http://www.angola-forum.de>.

16 Jörg Roesler, Berichtsbuch, Beschwerdeschrift oder Bilderfolge? Unterschiedliche Vorstellungen zum Inhalt von Brigadetagebüchern in den Anfangstagen der »sozialistischen Kollektive«, in: Ruth Reiher/Antje Baumann (Hg.), Vorwärts und nichts vergessen. Sprache in der DDR – Was war, was ist, was bleibt, Berlin 2004, S. 206-214, hier S. 213.

17 Ebd., S. 207.

18 Paul Betts, Within Walls. Private Life in the German Democratic Republic, Oxford 2012, S. 37; Gerd Dietrich, Kulturgeschichte der DDR, Göttingen 2018, Kap. 4.

19 Angelika Wolters, »Herzliche Grüße von deinem Lada«. Das Brigadetagebuch: eine DDR-spezifische Textsorte, in: Reiher/Baumann, Vorwärts und nichts vergessen (Anm. 16), S. 215-224, Zitate S. 217; siehe auch Merve Lühr, Tagebuch schreiben im Kollektiv. Brigadetagebücher in der DDR zwischen Ideologie und Alltagspraxis, in: Janosch Steuwer/Rüdiger Graf (Hg.), Selbstreflexionen und Weltdeutungen. Tagebücher in der Geschichte und der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts, Göttingen 2015, S. 163-185; Belinda Davis/Thomas Lindenberger/Michael Wildt (Hg.), Alltag, Erfahrung, Eigensinn. Historisch-anthropologische Erkundungen, Frankfurt a.M. 2008.

20 Roesler, Berichtsbuch (Anm. 16), S. 207.

21 Hubertus Büschel, Hilfe zur Selbsthilfe. Deutsche Entwicklungsarbeit in Afrika 1960–1975, Frankfurt a.M. 2014, S. 365.

22 Jörg Roesler, Das Brigadetagebuch – betriebliches Rapportbuch, Chronik des Brigadelebens oder Erziehungsfibel?, in: Eva Badstübner (Hg.), Befremdlich anders. Leben in der DDR. Mit Nachbetrachtungen von Dietrich Mühlberg, Berlin 2000, S. 151-167, hier S. 151.

23 Ders., Berichtsbuch (Anm. 16), S. 209; Wolters, »Herzliche Grüße« (Anm. 19), S. 219.

24 Jens Niederhut, Die Reisekader. Auswahl und Disziplinierung einer privilegierten Minderheit in der DDR, Leipzig 2005, S. 57f.; Eric Burton, Tansanias »Afrikanischer Sozialismus« und die Entwicklungspolitik der beiden deutschen Staaten. Akteure, Beziehungen und Handlungsspielräume, 1961–1990, phil. Diss., Universität Wien 2017, S. 281.

25 Grussadresse zum Jahrestag der angolanischen Jugend JMPLA – Jugend der Partei, BArch, SAPMO, DY-24-20215, unpag.

26 Zur Verbindung DDR – Angola – Kuba siehe auch Berthold Unfried, Verflochtene Dreiecksbeziehungen: Ostdeutsche und Kubaner in Angola, in: Michael Eckardt (Hg.), Mission Afrika: Geschichtsschreibung über Grenzen hinweg. Festschrift für Ulrich van der Heyden, Stuttgart 2019, S. 463-483.

27 »Keine Atomwaffen für Südafrika!«, »Sofortige Beendigung des unerklärten Krieges gegen die VR Angola!«, BArch, SAPMO, DY-24-20215, unpag. Siehe dazu auch Sprute, Diaries of Solidarity (Anm. 2).

28 Brigadetagebuch der FDJ-Brigade »Hoji ya Henda« in Gabela, ca. März 1983 – Juni 1983, 6. Einsatzjahr, BArch, SAPMO, DY-24-20215, unpag.

29 Siehe Kampfprogramm zur Führung des sozialistischen Wettbewerbs der FDJ-Freundschaftsbrigade Lobito, 28.9.1985, BArch, SAPMO, DY-24-20214, S. 7.

30 Gemeinsam und nicht Einsam!, November 1985, BArch, SAPMO, DY-24-20214, unpag.

31 Thomas Kochan, Blauer Würger. So trank die DDR, Berlin 2011, S. 222. Siehe auch Gundula Barsch, Von Herrengedeck und Kumpeltod. Die Drogengeschichte der DDR, Bd. 1: Alkohol – der Geist aus der Flasche, Geesthacht 2009.

32 Aktion Sanza Bombo, 19.–22.9.1982, BArch, SAPMO, DY-24-20213, unpag.

33 Ebd.

34 Protokoll der Brigadeversammlung am 23.9.1975, Brigadetagebuch »Xe Weltfestspiele der Jugend und Studenten«, BArch, SAPMO, DY-24-20207.

35 Protokoll der Brigadeversammlung am 3.2.1976, ebd.

36 Protokoll der Brigadeversammlung am 4.5.1976, ebd.

37 Unfried, Instrumente und Praktiken (Anm. 4), S. 73.

38 Van der Heyden, FDJ-Brigaden (Anm. 5), S. 110; Harisch, Handel und Solidarität (Anm. 2), S. 132-137.

39 Klaus Taubert, Chroniken der Heuchelei. Ein Volk schrieb Tagebuch – »Geschichtsbücher des Sozialismus« verklären die DDR, 4.8.2015, URL: <https://klaustaubert.wordpress.com/2015/08/04/chroniken-der-heuchelei/>.

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