Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen. Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution, München: C.H. Beck 1956.

Arnold Gehlen, Die Seele im technischen Zeitalter. Sozialpsychologische Probleme in der industriellen Gesellschaft, Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1957.

Der polnische Antiliberalismus der 1920er- und 1930er-Jahre versteckte sich in den Formen des polnischen „Patriotismus“, des klassischen „Unabhängigkeitskämpfers“, in dem Wunsch, staatliche Souveränität durch Teilföderationen mit den Nachbarländern abzusichern. Politische Eliten im Polen der Zwischenkriegszeit haben keine Alternative dazu gesehen, mit Europa anders zu sprechen als aus der Position eines „starken“ Partners. Und diese Position glaubten sie nicht durch demokratische Reformen erreichen zu können, nicht durch einen liberalen Umgang mit den Minderheiten, nicht durch bilaterale oder transnationale Zusammenarbeit, sondern durch die Wiederbelebung der Idee der multinationalen Jagiellonischen Union. Sie war ihnen als „Vorstufe“ einer europäischen Integration genug. Näher erläutert werden zwei konkurrierende Varianten der antiliberalen Grundtendenz: Roman Dmowskis nationalistischer, pro-westlicher Entwurf einer mitteleuropäischen Föderation sowie Jozef Piłsudskis autoritärer Entwurf eines slawischen Großraums zwischen Deutschland und Russland.
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Polish antiliberalism of the 1920s and 1930s was latent in forms of political ‘patriotism’, in classical ‘independence fighters’, and in the desire to ensure state sovereignty by entering into partial federations with neighbouring countries. Political elites in Poland during the interwar years were convinced that there was no alternative than to enter into negotiations with Europe from the standpoint of a ‘strong’ partner. They were convinced that this standpoint could be achieved not by carrying out democratic reforms, not by adopting a liberal approach towards minorities, not by means of bilateral or transnational cooperation, but by reviving the idea of the multinational Jagiellonian Dynasty. For them, this sufficed as a ‘precursor’ of a European Union. The article explains in detail two competing varieties of antiliberalism, that is, Roman Dmowski’s nationalistic, pro-western model of a central European federation, and Jozef Piłsudski’s authoritarian model of a greater Slavic area stretching from Germany to Russia.

Am Beispiel Willy Brandts und seiner Beziehungen zu den USA wird deutsche und amerikanische Außenpolitik als transnationale Mediengeschichte interpretiert. Wie wirkte sich das besondere Verhältnis zu den USA auf den medialen und politischen Stil der Bundesrepublik aus? Dies wird erstens anhand der publizistischen Vermittlung von Brandts Reisen in die USA und der daraus resultierenden Imagebildung untersucht. Zweitens wird nach amerikanischen Einflüssen auf Brandts Inszenierungspraktiken und die damit verbundene Medienberichterstattung gefragt; dabei steht John F. Kennedy als Vorbild im Zentrum. Der Untersuchungsschwerpunkt liegt auf der Zeit von 1958 bis 1961.
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Focusing on Willy Brandt as an example, this article approaches German and US foreign policies through the perspective of transnational media history. How did the “special relationship” with the USA influence the style of media representation and politics in the Federal Republic of Germany? First, the article reconstructs the news-paper reports of Brandt’s visits to the USA and the images resulting from them. Second, the analysis traces the American influences on Brandt’s political and media styles with special emphasis on John F. Kennedy as a role model. The main focus of the discussion lies on the phase from 1958 to 1961.