Vom »Großen Krieg« zur globalen Forschung

Die Enzyklopädie »1914-1918-online« – Leistungen und Grenzen

Anmerkungen

1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War (http://www.1914-1918-online.net)
Startseite (Stand: 1. Februar 2016)

In den 1990er-Jahren ist das Interesse am Ersten Weltkrieg nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch seitens populärer Geschichtsdarstellungen enorm gestiegen – ein Trend, der bis in die jüngste Vergangenheit angehalten hat. So erlebte das Jahr 2014 eine Vielzahl von Publikationen, Diskussionen, Ausstellungen und Fernsehsendungen zum Thema. Dabei fällt es auch Fachleuten schwer, angesichts des historischen Groß- und Medienereignisses die Übersicht zu behalten. Um diesem mannigfaltigen medialen Angebot ein wissenschaftlich fundiertes Überblicksportal an die Seite zu stellen, wurde im Oktober 2014 die Website »1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War« freigeschaltet, die seither stetig erweitert wird. Um es vorwegzunehmen: Sie besticht durch eine Fülle an erhellenden und thematisch neuen Artikeln zum Ersten Weltkrieg. Mit einer dezidiert globalen Perspektive und verschiedenen Zugriffen (inhaltlich, zeitlich, regional) bietet sie nicht nur gezielte Rechercheoptionen, sondern lädt bewusst zum Stöbern und Lesen ein. Dabei weist das Portal eine sinnvolle und nachvollziehbare Systematik auf.

Seit 2011 ist das DFG-geförderte Projekt in Arbeit, und mittlerweile ist eine große Anzahl der avisierten Beiträge verfügbar. Ein solch ambitioniertes Unterfangen, dessen Anspruch kein geringerer ist, als einen weltweit aktuellen Forschungsstand zum Ersten Weltkrieg abzubilden und dabei dessen globale Dimensionen ernstzunehmen, ist im Rahmen einer einzelnen Rezension kaum angemessen zu würdigen. Die vorliegende Betrachtung konzentriert sich deswegen in erster Linie auf die inhaltliche und mediale Struktur des Angebotes, das in Zeiten des Web 2.0 immerhin die große Vokabel der Enzyklopädie aufruft, um Wissensbestände zusammenzutragen, zu systematisieren und zu präsentieren.

Um dem genannten Anspruch gerecht zu werden, beriefen die Projektverantwortlichen ein internationales und mehrstufiges Herausgeber- und Redaktionsgremium mit mehr als 900 Autoren, Redakteuren und Partnern aus 50 Ländern ein. Koordiniert wird das Projekt vorrangig in Berlin, am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität. Die Leitung obliegt Oliver Janz, Professor für Neuere Geschichte, und seinem Kollegen Nicolas Apostolopoulos, dem Leiter des Center für Digitale Systeme (CeDiS). Dritte Leitungseinrichtung ist die Bayerische Staatsbibliothek, die bekanntermaßen über langjährige Erfahrungen im Bereich der Online-Portale und Online-Publikationen verfügt.

Sieben namhafte Herausgeberinnen und Herausgeber (Ute Daniel, Peter Gatrell, Oliver Janz, Heather Jones, Jennifer D. Keene, Alan Kramer und Bill Nasson) zeichnen für die Inhalte verantwortlich.[1] Ein Fachbeirat aus 13 renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (u.a. Annette Becker, Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Jay Winter) wurde ebenfalls eingerichtet. Die redaktionelle Arbeit leisten über 70 Sektionsherausgeber/innen aus unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten in 20 verschiedenen Ländern. Sie betreuen die bislang 624 Autorinnen und Autoren[2] und redigieren deren Beiträge in einem zweistufigen Peer-Review-Verfahren: Nach einer ersten Durchsicht seitens der Sektionsherausgeber werden die Beiträge von einem der Gesamtherausgeber oder aber von einem der mehr als 100 externen Gutachter inhaltlich lektoriert.

Insgesamt sind über 1.600 Artikel und Einträge geplant, die sukzessive veröffentlicht werden. Begleitet wird das Vorhaben von einer Reihe international renommierter Forschungseinrichtungen wie den Deutschen Historischen Instituten in London, Paris, Moskau, Warschau und Rom, dem Orient-Institut in Istanbul und anderen mehr. Zudem sind zahlreiche Universitäten beteiligt, an denen einige Autoren von regionalgeschichtlichen Artikeln tätig sind (Portugal, Schweiz, Japan). Diese Angaben sind mehr als nur beeindruckende Kennziffern, signalisieren sie doch, dass tatsächlich eine breite Basis von etablierten und jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einbezogen wurde. Zahlenmäßig sind die USA am stärksten vertreten, gefolgt von Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien – was angesichts der Forschungstraditionen nicht verwundert.

Im Unterschied zur Website »Europeana 1914–1918«, die vorrangig als Archiv von Dokumenten und Schriftstücken des Ersten Weltkrieges fungiert und dabei dezidiert als Social-Media-Projekt angelegt ist,[3] handelt es sich bei »1914-1918-online« um ein Forschungsportal, das wissenschaftliche Arbeiten zum Ersten Weltkrieg im Open Access für ein breites Publikum zur Verfügung stellt. Ziel ist es dabei, die Geschichte und die Wahrnehmung des Krieges in ihren globalen Dimensionen aufzuzeigen. Ausgangspunkt dafür ist die Beobachtung, dass das Interesse der (westlichen) Öffentlichkeit bei diesem Thema immer noch vorrangig auf Westeuropa und die Westfront fokussiert sei, betonen die Herausgeber/innen in ihrer Einleitung.[4] Das Forschungsportal möchte aus diesem Grund den Blick multiperspektivisch öffnen. Multiperspektivität im Verständnis der Betreiber meint einen denkbar breiten Ansatz von Themen, die global, transnational, vergleichend, aber ebenso national, lokal und individuell organisiert sind. Damit entsteht Multiperspektivität nicht zwingend in den Einzelbeiträgen, sondern vor allem in der Gesamtstruktur der aufgegriffenen Aspekte. Die Kategorien der Beiträge bilden dieses Ziel nachvollziehbar ab. So werden neben regionalen oder nationalen Überblicksartikeln auch transnationale, themenbezogene Texte angeboten. Eine dritte Kategorie kombiniert die beiden anderen und bricht themenspezifische Zugriffe auf eine regionale oder nationale Ebene herunter. Im engeren Sinne enzyklopädisch verfahren Einträge zu Personen, Ereignissen, Orten und Institutionen.

Der beschriebene Zugriff setzt neue Akzente. Die bisherige Forschung zum Ersten Weltkrieg hat einen deutlichen Schwerpunkt auf die zentral- und westeuropäischen Handlungsfelder gelegt und dabei die globalen Dimensionen des Ereigniszusammenhangs allenfalls aus dieser Perspektive heraus aufgenommen. Die Länder Süd- und Osteuropas beispielsweise waren schwer vom Krieg betroffen und hatten hohe Verluste zu verzeichnen. Forschungen zum Krieg und seinen Folgen in diesen Regionen waren lange Zeit kaum zu finden – in den letzten Jahren begann sich das zu ändern. Als Grund für diese Zurückhaltung führen die Herausgeber/innen in ihrer Einleitung an, dass der Schwerpunkt der Erinnerungspolitik im von der Sowjetunion kontrollierten ehemaligen Ostblock auf die Oktoberrevolution gelegt worden sei (und auf den Zweiten Weltkrieg, wie man in einer breiteren Sicht des 20. Jahrhunderts ergänzen könnte). Zudem hätten die im Gefolge des Ersten Weltkrieges entstandenen Staaten, wie die Türkei oder die Tschechoslowakei, zwar an ihre Staatsgründung, nicht jedoch an den damit eng verbundenen Krieg erinnert. Dass die heute vorhandenen Forschungen in diesem Bereich nun gebündelt und nach Themen sortiert der akademischen und auch der breiteren interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden, stellt eine notwendige, absolut wünschenswerte Erweiterung des Blickes dar.

Der Zeitraum des Forschungsportals ist weit angelegt: Sowohl die Vorkriegs- als auch die Nachkriegszeit werden einbezogen, d.h. die Balkankriege sind ebenso Teil der Betrachtung wie die aus dem Ersten Weltkrieg resultierenden Konflikte. Die Einleitung erwähnt zudem drei Diktatoren des 20. Jahrhunderts, denen sich das Portal widmen werde. Sucht man allerdings nach Stalin und Mussolini, so finden sich keine Einträge zu ihrer jeweiligen Person selbst; vielmehr verweisen thematische Artikel auf beide Diktatoren und deren weitergehende Rollen nach dem Ersten Weltkrieg. Zu Hitler findet sich ein eigener Artikel. In der langfristigen Betrachtung gerät somit auch der Zweite Weltkrieg in den Blick der Enzyklopädie.

Die Umsetzung eines zeitlich wie thematisch so umfangreichen Portals wie »1914-1918-online« birgt gerade aufgrund seiner Größe auch Unwägbarkeiten, die sich beispielsweise in Unübersichtlichkeit äußern können. So bleibt zu fragen, wann man den Beginn und den Endpunkt für den Ersten Weltkrieg und seine Folgen setzt. Einige Beiträge sind in ihrer zeitlichen Dimension sehr weit angelegt – etwa der Artikel von John Paul Newman zum Thema Nationalismus, der die Beschreibung des Phänomens mit der Französischen Revolution eröffnet. Der Zeitstrahl des Portals beginnt 1879 mit der Unterzeichnung der Allianz zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn und reicht bis zur Publikation von Franz Werfels »Die vierzig Tage des Musa Dagh« 1933; ab 1925 sind nur mehr sporadisch Ereignisse eingetragen. Ergänzend sind Artikel vorhanden, die sich mit der Erinnerung an die »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« beschäftigen. Bei diesen kulturhistorischen übergeordneten Themen ist es kaum möglich, sie im Zeitstrahl einzuordnen. Die vielfältige interne Vernetzung der Artikel und Themen scheint hier an Grenzen zu stoßen.

Einige der genannten Ansätze und Perspektiven sind in der Forschung nicht gänzlich neu; das Portal macht sie jedoch einer weitgefassten Öffentlichkeit gebündelt und mit verschiedenen Suchoptionen strukturiert zugänglich. Zwar werden die Zielgruppen nicht explizit benannt, vermutlich aber sollen vor allem Studierende und passionierte Laien angesprochen werden. Auch für avancierte Wissenschaftler/innen und Lehrende ist die Öffnung des Blicks vielversprechend. Somit leistet das Portal inhaltlich einen wichtigen Beitrag zu einem Verständnis des Krieges, das nicht mehr primär nationalstaatlich oder (west)europäisch, sondern global gefasst ist sowie den Auf- und Ausbau einer übergreifenden Erinnerungskultur und Forschungslandschaft zum Ziel hat.

Die Startseite der Enzyklopädie bietet verschiedene Zugänge zu den Beiträgen: eine Themenliste, eine Regionenübersicht, eine Liste mit Artikeltiteln, einen umfassenden Index und die schon erwähnte Zeitleiste. Ein Verzeichnis der Autorinnen und Autoren sowie eine Bibliographie mit derzeit gut 6.500 Einträgen ergänzen dieses Angebot. Die Zugänge über Themen, Regionen und die Zeitleiste sind grafisch besonders herausgehoben; hier erwartet man offenbar das stärkste Suchinteresse der Nutzerinnen und Nutzer.

Die Zeitleiste mit gegenwärtig ca. 190 Einträgen ist dabei das Element, das einer interaktiven Multimedialität am nächsten kommt und zugleich populären Zugriffen am ehesten zu entsprechen scheint. Die eng gesetzten Einträge in der Leiste bieten per Mausklick Bilddokumente zum Thema sowie die betreffenden Einträge in der Enzyklopädie, die – sofern bereits vorhanden – auch verlinkt sind. In einem Index unterhalb der Leiste kann man die genannten Beiträge ebenfalls suchen und öffnen. Damit fungiert dieses Element wie ein chronologisch geordnetes Inhaltsverzeichnis. Die etwas umständliche Führung zum jeweiligen Inhalt ist allerdings wenig intuitiv, zumal einige der gelisteten Einträge noch fehlen. Was hier bereits auffällt, ist der uninspirierte Umgang mit Bildern. Zwar können die Bildlegenden und -nachweise angezeigt werden, aber quellenkritische Kommentare finden sich dazu nicht immer. Die Zeitleiste ist somit ein publikumsorientiertes Element, dessen Nutzungskomfort, abgesehen von einer groben zeitlichen Einordnung, sich nicht so recht erschließen mag.

Anders dagegen der thematische Zugang, der zu einer übersichtlichen Liste mit Reitern zu sechs Themenbereichen führt (Vorkriegsgeschichte, Gewalt, Macht, Medien, Heimatfront und Nachkriegsgeschichte), damit chronologische und systematische Bereiche erschließt sowie an aktuellen und grundsätzlichen Forschungsschwerpunkten orientiert ist. Innerhalb dieser Themengebiete sind Überblicksartikel und regional-fokussierte Artikel zu finden. Die letzteren beschäftigen sich – bisweilen vergleichend – mit dem jeweiligen Gegenstand, teilweise aber auch spezifisch mit Themen, die eine Region im Besonderen betreffen.

Inhaltlich sind die Themenbereiche sinnvoll und gut aufgebaut. Das Themenfeld »Medien« beispielsweise enthält Überblicksbeiträge zu Medientechniken wie Film/Kino, Fotografie und Presse/Journalismus, die regionale Konkretisierung dieser Bereiche in eigenen Artikeln (z.B. Kunst in Italien) sowie die zugehörigen Einträge der Enzyklopädie. Das ist sehr gut strukturiert, doch vermisst man an dieser Stelle einen jeweils einleitenden und die verschiedenen Texte zusammenführenden Beitrag – etwa über die mediale Dimension des totalen Krieges.

Zusätzlich zu den Texten lassen sich in einem eigenen Untermenü themenspezifische Bildsammlungen öffnen. Die Bilder sind dabei als Thumbnails gelistet, die auf die gleiche Datenbank und Präsentationsform wie die Zeitleiste zugreifen. Damit wiederholt sich hier aber auch das Problem des Umgangs mit Bildern, denen offenbar kein besonderer historischer bzw. historiographischer Sinn zugesprochen wird. Zu fragen bleibt beispielsweise, welchen Mehrwert das Digitalisat einer Zeitungsseite besitzt (etwa zum österreichischen Ultimatum an Serbien), wenn zusätzliche Informationen fehlen.

Der geographische Zugang ist nach elf verschiedenen Weltregionen organisiert: Afrika, Australasien, Lateinamerika, Mitteleuropa, Nordamerika, Naher Osten, Ostasien, Osteuropa, Süd- und Südostasien, Südosteuropa und Westeuropa. Innerhalb dieser Regionen sind die Länder ausgewiesen, zu denen wiederum Artikel die Entwicklung während des Ersten Weltkrieges nachzeichnen.

Die einzelnen Beiträge sind gut untereinander und mit dem enzyklopädischen Teil verlinkt, was das Lesen und Lernen ungemein vereinfacht. Sie sind komfortabel exportierbar: als PDF und Ausdruck und zudem – Zugeständnis an jüngere Medientechniken – als EPUB sowie im Kindle-Format, was den Open-Access-Anspruch des Projektes durchaus unterstreicht. Durch die Exportlösungen muss dann freilich auf Seitenzahlen verzichtet werden, was die Zitationsmöglichkeiten einschränkt. Leider gehen beim Export die begleitenden Fotografien und sonstigen Abbildungen »verloren«, was erneut auf den problematischen Umgang mit Medien verweist: Die Platzierung dieser Abbildungen zu den Beiträgen ist im wahrsten Sinne des Wortes randständig – sie sind am rechten Rand der Website positioniert und lassen sich in einem Extrafenster öffnen. Der direkte Bezug zwischen Text und Bild kommt deswegen nicht zustande, ist wohl auch gar nicht gewollt, und die Bilder sind damit oft wenig mehr als Illustrationen. Eine stärkere Verankerung im Text wäre an einigen Stellen zu wünschen gewesen – vor allem im Themenbereich der Medienanalyse und der Kunst. Warum bei manchen Bildern auch noch der Farbkeil aufgenommen ist (oder wurden die Bilder nur nicht bearbeitet?), ist den Rezensenten schleierhaft geblieben.

Ein weiterer Wermutstropfen soll nicht unerwähnt bleiben: Im Artikel zum Film »The Battle of the Sommes« (1916) werden lediglich Stills gezeigt, ebenfalls an der Seite positioniert. Hier wäre die direkte Verbindung zwischen Text und Filmstill oder das Zeigen von Ausschnitten besonders sinnvoll gewesen,[5] da es sich um ein historisches Zeugnis von globaler Bedeutung handelt, wie die Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes (2005) unterstrichen hat. Es mag sein, dass Lizenzfragen oder technische Überlegungen die Gründe für die eingeschränkte mediale Aufbereitung sind, aber wer dem Thema Medien einen eigenen Raum widmet, sollte im Umgang damit die Möglichkeiten des Internets zumindest ansatzweise nutzen.

Insgesamt besticht das Forschungsportal »1914-1918-online« durch seine systematische und thematische Breite, die internationale Fachkompetenz sowie den komfortablen Zugriff auf die einzelnen Beiträge. Es hat damit den klassischen Enzyklopädien und Nachschlagewerken, die es mitnichten ersetzen kann und will, die vereinfachte Handhabung und Zugänglichkeit voraus. Damit dürften sich in erster Linie Studierende wie Lehrende an den Universitäten, aber auch an anderen Bildungseinrichtungen angesprochen fühlen. Nichtfachhistoriker/innen dürften sich ebenfalls für das Portal interessieren, wenngleich die Beschränkung auf komplett englischsprachige Fachartikel für manche sicher eine Zugangshürde darstellt. Immerhin wird in der Linkliste aber auf Quellensammlungen im Netz verwiesen. Damit kommt das Portal der Idee einer enzyklopädischen Sammlung von Forschungsbeständen schon sehr nahe. Der stiefmütterliche Umgang mit visuellen – geschweige denn auditiven – Medien ist dennoch verbesserungsfähig.

Zwar sehen wir in diesem Beispiel noch nicht die alleinige Zukunft der akademischen Nutzung des Internets; dazu fehlt es zu sehr an Web 2.0-Elementen und an didaktischer Interaktivität, mit deren Hilfe historische Inhalte publikumsnah, aber dennoch fachlich richtig und mit der wissenschaftlich notwendigen Komplexität vermittelt werden können. Aber als gelungenen Umstieg klassischer Publikationsverfahren in die digitale Welt kann man das Portal durchaus bezeichnen,[6] und mehr will das Projekt in medialer Hinsicht wohl auch gar nicht sein. Es bleibt zu hoffen, dass eine Anschlussfinanzierung die Aktualisierung der Website ermöglicht, damit sich dieses Informationsinstrument mittel- und längerfristig weiterhin auf dem neuesten Stand der Forschung bewegt.

Anmerkungen:

[1] Von den Genannten stammt auch die konzeptionelle Einleitung der Website, 8.10.2014, zuletzt geändert am 24.7.2015, DOI: <http://dx.doi.org/10.15463/ie1418.666>. Als deutschsprachigen Überblick siehe Oliver Janz, 1914-1918-online. Ein globales Projekt zu einem globalen Krieg, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 65 (2014), S. 369-379.

[2] Alle hier und im Folgenden genannten Zahlen und sonstigen Angaben beziehen sich auf den Stand vom 4.3.2016.

[4] Siehe Anm. 1.

[5] Der Film ist im Internet etwa zugänglich unter <http://www.iwm.org.uk/collections/item/object/1060008206>.

[6] So ist es Anfang 2015 in die »Annual List of Best Historical Materials« der American Library Association aufgenommen worden; siehe <http://www.ala.org/news/press-releases/2015/02/annual-list-best-historical-materials-selected-rusa-s-history-section>.

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