Schlagwort, Prognostik oder Utopie?

Daniel Bell über Wissen und Politik in der „postindustriellen Gesellschaft“

Anmerkungen

Daniel Bell, The Coming of Post-Industrial Society. A Venture in Social Forecasting, New York: Basic Books 1973; dt.: Die nachindustrielle Gesellschaft, Frankfurt a.M.: Campus 1975; zahlreiche weitere Auflagen und Ausgaben. Zitiert wird im Folgenden nach der amerikanischen Ausgabe von 1999. Die Seitenzählung entspricht der Erstausgabe. Die Coverabbildung zeigt die Ausgabe von 1976 (© Perseus Books).


„Unhappy is a society that has run out of words to describe what is going on“, schrieb Daniel Bell 1973 in „The Coming of Post-Industrial Society“ (S. 294). Bell war diesbezüglich um Worte nicht verlegen, und hier liegt die historische Relevanz des Buches: Es handelt sich um einen bis heute einflussreichen Versuch, einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel westlicher Industriegesellschaften zu beschreiben und intellektuell zu erfassen, während er sich noch vollzog. Bell, der sich schon in seiner Studienzeit als „Spezialist für Generalisierungen“ bezeichnet hatte, wagte damit den großen Wurf, ordnete gesellschaftliche Entwicklungen seit dem Zweiten Weltkrieg in weiter Perspektive historisch ein und identifizierte langfristige Trends. Die zukünftige Gesellschaft werde eine postindustrielle sein, und die USA hätten diese Schwelle zum Beginn der 1970er-Jahre bereits überschritten. Unter den zeitgenössischen gesellschaftstheoretischen Gegenwartsdiagnosen und Zukunftsentwürfen nimmt Bells Konzept der postindustriellen Gesellschaft auch deshalb eine Sonderstellung ein, weil es sich umgehend als ein bekanntes, wenn auch verkürzendes Schlagwort etablierte.

Von Soziologen und Historikern wurde und wird das Buch zuerst als gesellschaftstheoretische Arbeit gelesen.1 In Deutschland gilt Bell als Theoretiker und Vordenker des Konzepts der Wissensgesellschaft,2 während in der anglo-amerikanischen Literatur die geistes- und ideengeschichtliche Perspektive der Intellectual History dominiert, die Bells Œuvre wesentlich ausgreifender historisiert und kontextualisiert: zum einen vor dem Hintergrund der Columbia School der Soziologie und der New York Jewish Intellectuals, zum anderen im Kontext „postkapitalistischer“ Gesellschaftsentwürfe sowie des „post-industrialism“ als einer eigenen geistigen Strömung und intellektuellen Phase des 20. Jahrhunderts.3 Im Folgenden soll nicht allein die theoretische, sondern zugleich die politische Dimension des Buches betrachtet werden, um zu zeigen, wie eng beide in Bells Überlegungen ineinandergriffen.

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Die amerikanische Erstausgabe erschien 1973 beim New Yorker Verlag Basic Books, Neuauflagen folgten 1976 und 1999; die deutsche, um gut ein Drittel gekürzte Ausgabe brachte erstmals 1975 der Campus-Verlag heraus. In den USA ist das Buch damals umgehend besprochen worden, teils sogar in eigenen Review-Symposien.4 Bell war ein bekannter Publizist und Soziologe, der damals bereits seit 30 Jahren in den intellektuellen Diskussionszirkeln aktiv war. Geboren 1919 als Daniel Bolotsky im Garment District der Lower East Side in New York City, wuchs Bell in ärmlichen Verhältnissen als Halbwaise auf. Seine Muttersprache war Jiddisch, und schon mit 13 Jahren engagierte er sich als überzeugter Sozialist. Wie viele jüdische Immigranten besuchte er das City College of New York, und er gehörte dort, zusammen mit bald namhaften amerikanischen Intellektuellen wie Irving Howe, Melvin Lasky, Nathan Glazer und Irving Kristol, der sozialistischen Diskussionsgruppe „Alcove No. 1“ an. Bells akademische Karriere verlief alles andere als klassisch und wäre unter heutigen Bedingungen wohl kaum mehr möglich. 1938 beendete er sein Studium der Altphilologie; ein Graduiertenstudium an der Columbia University brach er nach einem Jahr ab und arbeitete die nächsten 20 Jahre hauptsächlich als Journalist. Ohne einen soziologischen Abschluss lehrte er zugleich ab 1945 drei Jahre Sozialwissenschaften an der University of Chicago und von 1952 bis 1956 Soziologie an der Columbia University, die ihn 1958 zum Associate Professor berief, ihm 1960 den Ph.D. verlieh und ihn 1962 zum Full Professor ernannte. 1969 schließlich wechselte Bell nach Harvard.5

Große Teile des hier vorgestellten Buches hatte Bell im Laufe der 1960er-Jahre schon in diversen Aufsätzen publiziert; auch sein Konzept der postindustriellen Gesellschaft hatte er damals bereits vielfach erörtert.6 In der ausführlichen Einleitung des Buches führt Bell zunächst an sein Thema heran und erläutert seine Kernthesen sowie seine theoretischen und empirischen Prämissen. Die Idee der „postindustriellen Gesellschaft“ sei „a social forecast about a change in the social framework of Western society“ (S. 9). Mit dem „social framework“ meint Bell das tragende Gerüst der Gesellschaft: die wichtigsten Institutionen, die das Leben der Individuen in der Gesellschaft strukturieren, wie etwa die Art der Arbeit, Bildung und Erziehung oder die Formen politischer Konfliktlösung. Diese institutionelle Ordnung wiederum sieht er durch impulsgebende Prinzipien maßgeblich bestimmt, die er „Axialprinzipien“ nennt. Die „postindustrielle“ kontrastiert Bell mit der „industriellen“ und der „präindustriellen“ Gesellschaft. Alle drei Begriffe orientieren sich, wie er ausdrücklich betont, an zwei Organisations- oder Axialprinzipien: der Art der Produktion und des Wissens.

Die postindustrielle Gesellschaft hat nach Bell fünf zentrale Merkmale: 1. im ökonomischen Bereich den Übergang von einer Güter und Waren produzierenden zu einer Dienstleistungswirtschaft; 2. im Bereich der Beschäftigungsstruktur die wachsende Bedeutung einer „professionellen und technischen Klasse“, das heißt von Akademikern, Ingenieuren, gezielt ausgebildeten Fachleuten und Technikern; 3. theoretisches Wissen als Grundlage von Innovation und – nota bene – Politikformulierung; 4. eine ausgeprägte Zukunftsorientierung, denn technische Entwicklungen werden gesteuert und im Voraus geplant; 5. eine neue computergestützte „intellektuelle Technologie“ im Gegensatz zur alten, industriellen „Maschinentechnologie“. Dies alles gehört inzwischen zum Allgemeingut soziologischer und wissenstheoretischer Einführungen. Weniger bekannt als die Einleitung ist, was im Hauptteil des Buches steht.

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Das erste Kapitel dient einer ausführlichen Diskussion der Literatur. In ideengeschichtlicher Perspektive erörtert Bell, mit Marx beginnend, Theorien sozialen Wandels sowie Ansätze der soziologischen Prognostik. Darüber hinaus interessieren ihn andere, damals aktuelle makrotheoretische Deutungsangebote, insbesondere Ralf Dahrendorfs Konzeption einer „postkapitalistischen“ Gesellschaft, Amitai Etzionis „active society“, Kenneth Bouldings Idee einer „post-civilized era“ sowie Zbigniew Brzezinskis Entwurf einer „technetronic era“. Ausführlich erläutert Bell Kapitalismustheorien und das Konzept der Industriegesellschaft; seine Gewährsleute sind dabei neben Karl Marx auch Leo Trotzki, Werner Sombart, Joseph Schumpeter, Max Weber, Raymond Aron und James Burnham sowie, Osteuropa stets im Blick, Milovan Djilas und Radovan Richta. Im zweiten Kapitel geht Bell am Beispiel der USA auf zwei Dimensionen der postindustriellen Gesellschaft ein: den Übergang in eine Dienstleistungswirtschaft und den eng damit zusammenhängenden Wandel der Beschäftigungsstruktur. Besonders interessieren ihn die Konsequenzen dieser Veränderungen für die organisierte Arbeiterbewegung und für die Gewerkschaften. Gibt es überhaupt noch eine Arbeiterklasse, entsteht so etwas wie eine „neue“ Arbeiterklasse, kann man noch von Klassenstrukturen sprechen, und wenn ja, welche wären das? Dies alles sind für Bell offene Fragen und Problemlagen einer postindustriellen Gesellschaft, ebenso wie die Frage nach der Produktivität, nach Inflation, internationaler Wettbewerbsfähigkeit und der Rolle des Staates.

Im dritten und längsten Kapitel des Buches befasst sich Bell mit der Rolle von Wissen und Technik. Zuerst geht es um die Messbarkeit von Wissen und technologischem Wandel, gefolgt von einer Prognose der zukünftigen Rolle der Technik und technischer Entwicklungen. Die zweite Hälfte des Kapitels, das eine Fülle statistischen Materials enthält, ist der Sozial- und Beschäftigungsstruktur der „Wissensgesellschaft“ gewidmet. Im vierten Kapitel fragt Bell nach der Stellung der Unternehmen und Konzerne, die für ihn auch in der postindustriellen Gesellschaft das Zentrum bilden. Doch damit bleiben zugleich grundlegende Probleme im Verhältnis zwischen Unternehmen und Gesellschaft virulent, die Bell besonders durch den Widerstreit zwischen den Leitzielen der Produktivität und Profitabilität auf der einen und der Berücksichtigung öffentlicher Interessen und des Gemeinwohls auf der anderen Seite geprägt sieht. Das fünfte Kapitel umfasst dann eine Art Ideensammlung zur Frage, wie unter den neuen Bedingungen adäquate Gesellschaftsplanung möglich sei. Ein wesentliches Hindernis dafür stelle der Mangel sowohl an adäquaten Theorien als auch an geeigneten Daten und sozialen Indikatoren dar. Das sechste und letzte Kapitel ist ganz der für Bell zentralen Frage der postindustriellen Gesellschaft gewidmet: dem Verhältnis von „technokratischen“ Entscheidungen und Politik. Auf einen historischen Exkurs zur Technokratie und zu den Errungenschaften technokratischer Rationalisierung am Beispiel des unter Lyndon B. Johnson eingeführten „Program Planning Budgeting System“ (PPBS) folgt sogleich die Kritik: Wie könne man, jenseits quantifizierbarer Effizienz, den sozialen Wert politischer Programme messen? Hierauf hätten weder das technokratische Denkmodell noch die bekannten Entscheidungstheorien eine Antwort.

In einer 120 Seiten umfassenden Coda schließlich entwirft Bell eine Zukunftsagenda. Wie viel Gleichheit sei wünschenswert, was sei unter Chancengleichheit eigentlich zu verstehen, und vor allem, wie könne man Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit mit dem Prinzip der Meritokratie verbinden? Denn die postindustrielle Gesellschaft ist für Bell ausdrücklich eine meritokratische Gesellschaft, in der die soziale Stellung nicht mehr von Herkunft und Eigentum determiniert werde, sondern von Wissen, Bildung und individuellen Fähigkeiten.

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Vor allem die letzten drei Kapitel und die Coda des Buches unterstreichen den politischen Charakter von Bells Überlegungen, denn hier greift er eine Fülle gesellschafts- und reformpolitischer Debatten der 1960er-Jahre auf und bezieht deutlich Position. Unübersehbar ist der Einfluss des zeittypischen zukunftsorientierten Planungsdenkens. Als ein zentrales Merkmal der postindustriellen Gesellschaft betrachtete Bell die Bedeutung sozialwissenschaftlicher Prognosen und Expertisen für politische Entscheidungen, so dass seine Kritiker ihm unter anderem vorhielten, ein Technokrat zu sein. Man darf nicht vergessen, dass Bell von 1964 bis 1966 Mitglied der von Johnson berufenen „President’s Commission on Technology, Automation and Economic Progress“ war, deren Ergebnisse in das Buch einflossen. Ebenso war Bell zehn Jahre lang Vorsitzender der 1964 gebildeten „Commission on the Year 2000“ der „American Academy of Arts and Sciences“, der damals das Who-is-Who der amerikanischen Zukunftsforscher, Sozialwissenschaftler und Politikberater angehörte. Auch ihre Ergebnisse7 verarbeitete Bell in seinem Buch und versuchte zu verstehen, was sich in Wirtschaft, Sozialstruktur und Kultur veränderte, um eine Liste der Fragen zusammenzustellen, mit denen die Gesellschaft in den folgenden Jahren mehr und mehr konfrontiert sein werde und die nicht zuletzt politisch gelöst werden müssten.

Genau hier lag der unmittelbar anwendungsorientierte, gesellschaftspolitische Impetus von „The Coming of Post-Industrial Society“. Die Politik, da zeigte sich Bell überzeugt, werde in der postindustriellen Gesellschaft das Entscheidungszentrum bilden. „It seems clear to me that, today, we in America are moving away from a society based on private-enterprise market system toward one in which most important economic decisions will be made at the political level.“ Angesichts der von Präsident Richard Nixon 1971 verfügten Lohn- und Preiskontrollen meinte Bell einen klaren Übergang zu „nicht-marktorientierten“ politischen Entscheidungsprozessen zu sehen. Eine „kommunale Ethik“ breite sich aus, „nicht-kapitalistische“ Ideen setzten sich durch, und nicht mehr die politische Ökonomie, sondern die politische Philosophie werde die Leitlinien des Regierens bestimmen (alle Zitate: S. 297f.).

Zwei Dinge sind dazu anzumerken. Erstens zeigt sich hier der utopische Charakter der Idee der postindustriellen Gesellschaft. Auch dies, neben der Überhöhung des Staates, monierten die Kritiker nicht ohne Grund, ebenso wie die unklare Begriffsbildung. Bell changierte zwischen einer Theorie sozialen Wandels, sozialwissenschaftlicher Gegenwartsdiagnose und Prognostik, idealtypischem Konstrukt sowie sozialer, ökonomischer und politischer Utopie. Zweitens handelt es sich bei diesem utopischen Beharren auf der zentralen Rolle der Politik, formuliert im Tonfall einer scheinbar unumstößlichen Prognose, letzten Endes um das Aufbäumen eines sozialistisch inspirierten New-Deal-Liberalen, der den konservativen Aufwind im Land bereits deutlich spürte. So war Bells Anliegen politisch im doppelten Sinn, denn hier ging es auch um die Verteidigung von Idealen und Überzeugungen. „The politics of the future [...] will not be quarrels between functional economic interest groups for distributive shares of the national product, but the concerns of communal society, particularly the inclusion of disadvantaged groups. They will turn on the issues of instilling a responsible social ethos in our leaders, the demand for more amenities, for greater beauty and a better quality of life in the arrangement of our cities, a more differentiated and intellectual educational system, and improvement in the character of our culture. [...] such questions, deriving from a conception of public virtue, bring us back to the classical questions of the polis. And this is as it should be.“ (S. 366f.)

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Diese Worte erschienen, kurz nachdem Bell als Mitherausgeber des Magazins „The Public Interest“ zurückgetreten war, das er 1965 gemeinsam mit Irving Kristol gegründet hatte. Bell gefiel die politische Richtung des Blattes nicht mehr, sein Freund Kristol war 1972 öffentlich von den Demokraten zum Republikaner Nixon übergelaufen und avancierte mit „The Public Interest“ rasch zur intellektuellen Speerspitze des amerikanischen Neokonservatismus. Somit ist „The Coming of Post-Industrial Society“ auch als prospektive Abgrenzung von den stärker werdenden neokonservativen und neoliberalen Strömungen in den USA zu lesen. Wiederholt hat sich Bell später gegen die Bezeichnung als Neokonservativer gewehrt. Seine Selbstdarstellung, die er 1978 im Vorwort der zweiten Auflage von „The Cultural Contradictions of Capitalism“ kundtat, hat er offenbar nicht noch einmal revidiert. Er sei „a socialist in economics, a liberal in politics, and a conservative in culture“.8 Für ihn war das ohne weiteres miteinander vereinbar, und interessanterweise stimmt die genannte Dreiteilung mit einer für ihn zentralen konzeptionellen Prämisse überein, die seinem Begriff der postindustriellen Gesellschaft zugrundelag.

Bell erörterte diese Prämisse ausführlich in den Vorworten zur zweiten Auflage von „The Coming of Post-Industrial Society“ 1976 und zur Neuausgabe von 1999, wo er unter anderem den aus seiner Sicht größten Missverständnissen der Leser und Kritiker zu begegnen suchte. Erstens betonte er, dass der Begriff der postindustriellen Gesellschaft nicht allumfassend sei, sondern sich in erster Linie auf die sozialen und „technisch-ökonomischen“ Strukturen beziehe. Die Bereiche der Politik und Kultur hingegen seien nur indirekt mit diesen verflochten: Die technisch-ökonomische Sphäre bestimme die politische und kulturelle nicht, sondern erzeuge Problemstellungen für die politische Ordnung, indem sie Wandel initiiere. Als eine zweite Fehlinterpretation galt Bell die verbreitete Ansicht, dass die postindustrielle Gesellschaft die industrielle und die präindustrielle ersetze. Das sei keineswegs der Fall – vielmehr gingen alle drei ineinander über, wie auch das Präfix „post“ unterstreiche. Das ärgerlichste Missverständnis aber war für Bell die einleitend erwähnte Verkürzung auf ein Schlagwort, nämlich auf die Dienstleistungsgesellschaft. „To the extent that some critics identify me with the centrality of a service sector, it is either ignorance or a willful misreading of my book.“9

Daniel Bell starb 91-jährig im Januar 2011 in Cambridge, Massachusetts. Die verfälschende Verkürzung des Konzepts der postindustriellen Gesellschaft auf eine deindustrialisierte Dienstleistungsgesellschaft wird seinen Tod ohne Zweifel ebenso überdauern wie die zahllosen Beobachtungen, Anregungen, Fragen und Widersprüche, die der Ideensteinbruch dieses Buches für die Historisierung der jüngsten Zeitgeschichte noch bereithält.

Anmerkungen: 

1 Vgl. Margret A. Rose, The Post-Modern and the Post-Industrial, Cambridge 1991; Jochen Steinbicker, Zur Theorie der Informationsgesellschaft. Ein Vergleich der Ansätze von Peter Drucker, Daniel Bell und Manuel Castells, Opladen 2001.

2 Vgl. Nico Stehr, Arbeit, Eigentum und Wissen. Zur Theorie von Wissensgesellschaften, Frankfurt a.M. 1994; Margit Szöllösi-Janze, Wissensgesellschaft in Deutschland. Überlegungen zur Neubestimmung der deutschen Zeitgeschichte über Verwissenschaftlichungsprozesse, in: Geschichte und Gesellschaft 30 (2004), S. 277-313.

3 Malcolm Waters, Daniel Bell, London 1996; Nathan Liebowitz, Daniel Bell and the Agony of Modern Liberalism, Westport 1985; Krishan Kumar, From Post-Industrial to Post-Modern Society. New Theories of the Contemporary World, Oxford 1995; Howard Brick, Transcending Capitalism. Visions of a New Society in Modern American Thought, Ithaca 2006; ders., Daniel Bell and the Decline of Intellectual Radicalism. Social Theory and Political Reconciliation in the 1940s, Madison 1986.

4 Für einen Überblick siehe Victor Ferkiss, Daniel Bell’s Concept of Post-Industrial Society: Theory, Myth, and Ideology, in: Political Science Review 9 (1979), S. 61-102.

5 Biographische Angaben nach Waters, Daniel Bell (Anm. 3); Nathan Glazer, In Memoriam: Daniel Bell (1919–2011), in: Tocqueville Review 32 (2011), S. 5-8; Mark Feeney, Daniel Bell, 91: Social Scientist Preferred Analysis to Polemics, in: Boston Globe, 27.1.2011; Michael T. Kaufman, Daniel Bell, Ardent Appraiser of Politics, Economics and Culture, Dies at 91, in: New York Times, 25.1.2011; Paul Buhle, Daniel Bell Obituary, in: Guardian, 26.1.2011.

6 Siehe bes. Daniel Bell, Twelve Modes of Prediction, in: Daedalus 93 (1964), S. 845-880; ders., The Post-Industrial Society: A Speculative View, in: Edward Hutchings/Elizabeth Hutchings (Hg.), Scientific Progress and Human Values, New York 1967, S. 154-170; ders., Notes on the Post-Industrial Society I, in: The Public Interest 6 (1967), S. 24-35; ders., Notes on the Post-Industrial Society II, in: The Public Interest 7 (1967), S. 102-118; ders., The Post-Industrial Society: The Evolution of an Idea, in: Survey 16 (1971), S. 102-168. Die Wendung „post-industrial society“ wurde wahrscheinlich erstmals 1917 vom Engländer Arthur J. Penty benutzt, der nach dem Ersten Weltkrieg ein Ende des Industrialismus erwartete und unter „postindustrieller Gesellschaft“ die Rückkehr zu einer auf Handwerk und Kleingewerbe basierenden Zünftegesellschaft verstand (Brick, Transcending Capitalism [Anm. 3], S. 190). Der amerikanische Soziologe David Riesman verwendete den Ausdruck in einem Aufsatz von 1958: Work and Leisure in Post-Industrial Society, in: Eric Larrabee/Rolf Meyersohn (Hg.), Mass Leisure, Glencoe 1958, S. 363-385.

7 Daniel Bell (Hg.), Toward the Year 2000: Work in Progress, Boston 1968.

8 Ders., The Cultural Contradictions of Capitalism, Twentieth Anniversary Edition, New York 1996, S. xi.

9 Ders., The Coming of Post-Industrial Society. A Venture in Social Forecasting, New York 1999, Vorwort von 1976, S. lxxxvii, Anm. 1.

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