Abstract

Jutta Braun

Die Geschichte des modernen Fußballs ist auch eine Geschichte regelmäßiger Gewaltausbrüche unter Zuschauern und Fans. Diese Tendenz verstärkte sich in den 1970er- und 1980er-Jahren, wobei nicht nur die Bundesrepublik, sondern auch die DDR zum Schauplatz drastischer Gewaltereignisse wurde. Der Beitrag zeichnet nach, wie sich die Methoden und Standards der Gewaltprävention im Fußball während der vergangenen Jahrzehnte verändert haben. Untersucht wird vor allem das spannungsreiche Handlungsdreieck aus Sozialpädagogik, Sicherheitsstrategien der Polizei und gesellschaftlichem Engagement des Deutschen Fußballbundes (DFB). Erst im Angesicht der merklichen Radikalisierung der Fan-Gewalt nach dem Mauerfall fanden diese unterschiedlichen Akteure zu einer stabilen und konstruktiven Zusammenarbeit. Zugleich gewann die gesellschaftliche Rolle des Fußballsports an Gewicht. Das Fan-Milieu gilt mittlerweile als sensibler Indikator politisch-sozialer Spannungen. Zudem erweiterte der DFB seine rein sportpolitische Funktion und beansprucht heute die Rolle eines wichtigen gesellschaftspolitischen Akteurs.

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From Troublemaking to Promoting Integration? The Prevention of Violence in German Football before and after 1989

The history of modern football is also a history of violent outbursts among spectators and fans. Such incidents of drastic violence increased in number during the 1970s and 1980s, not only in the Federal Republic of Germany, but in the German Democratic Republic as well. The article reflects how approaches to preventing acts of violence in the world of football underwent considerable changes during the last decades. Particular attention is given to the methods applied by social workers, by the police and by the German Football Association. It was not until the 1990s that these three social actors agreed to cooperate on joint attempts to curb the brutality in German stadiums, something that had intensified markedly since the fall of the Wall. These efforts resulted in a new social role for football overall. Today the fan scene has come to be regarded as a sensitive indicator of political and social tensions. Furthermore, the German Football Association has extended its function beyond that of a purely sports-oriented organisation and considers itself an important social player.

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