Three processes provided a dynamic of violence that involved the whole continent of Europe in varying degrees. First, “total war” meant the escalation of violence applied to the entire population of enemy states. Second, “totalitarian” ideologies drew on the experience of war and sought to annihilate their own projected antagonists. Third, the tension between territory, peoples, and nation-states was resolved through ethnic violence. The worst episodes of violence, especially the Holocaust, combined all three processes. Democratic states were affected by the same violence but to a much lesser extent, due to inbuilt restraints. Determining whether this dynamic of violence was distinctively European or one dimension of a wider modernity means rethinking European history in a global historical context.
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Drei Prozesse bewirkten im 20. Jahrhundert eine Dynamik der Gewalt, die Europa als ganzen Kontinent in unterschiedlichem Maße erfasste. Erstens: „Totaler Krieg“ bedeutete eine Gewalteskalation, die sich gegen die ganze Bevölkerung der jeweiligen Feindstaaten richtete. Zweitens: „Totalitäre“ Ideologien stützten sich auf die Kriegserfahrung und waren bestrebt, ihre vermeintlichen Gegner auszulöschen. Drittens: Die Spannung zwischen Territorium, Völkern und Nationalstaaten wurde durch ethnische Gewalt zu lösen versucht. Die schlimmsten Gewaltereignisse, besonders der Holocaust, beinhalteten alle drei Prozesse. Demokratische Staaten waren an der Gewalt ebenfalls beteiligt, aufgrund systemspezifischer Kontrollmechanismen aber in viel geringerem Ausmaß. Die Frage, ob die Dynamik der Gewalt charakteristisch für Europa war oder eher Teil allgemeinerer Konfliktlagen der Moderne, rückt die europäische Zeitgeschichte dabei in einen globalgeschichtlichen Zusammenhang.
Abstract
John Horne
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