„Auf einer Weltkarte ist Europa kaum zu sehen“ - so lautet der erste Satz eines Essays zur europäischen Geschichte, den der französische Historiker Fernand Braudel in den 1980er-Jahren verfasste und der erst kurz nach seinem Tod veröffen

Die Arbeitsumstände der westlichen Korrespondenten, die während des Ost-West-Konflikts aus der Hauptstadt der Sowjetunion berichteten, waren ein alltäglicher Ausdruck gerade jener widersprüchlichen politischen Entwicklungen, über die sie eigentlich informieren wollten, zu denen ihnen aber oft der Informationszugang und die erforderlichen Übermittlungswege versperrt waren. Der Beitrag beleuchtet die Hindernisse, mit denen die Journalisten um 1960 zu kämpfen hatten und die ihnen selbst nur in zweiter Linie berichtenswert erschienen. Wie gingen die Journalisten an der Schnittstelle zwischen Ost und West mit solchen Schwierigkeiten um? Wenn man die Tätigkeit der westlichen, speziell der westdeutschen Korrespondenten in Moskau näher betrachtet, wird es möglich, ein vielschichtiges und präzises Bild des Ost-West-Konflikts jenseits der außenpolitisch-diplomatischen Ebene zu erhalten sowie die in den westlichen Medien verbreiteten Nachrichten als kontextgebundene Produkte zu analysieren.

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›The War of Nerves Has Meanwhile Intensified‹. Western Moscow Correspondents in the Krushchev Era and Changes in Censorship Practices around 1960

The circumstances under which Western correspondents reported from the capital of the Soviet Union during the Cold War were an everyday exemplification of precisely those contradictory political developments which they wanted to report, but often could not – due to a lack of access and of transmission possibilities. The article examines how the journalists struggled with these obstacles, which they considered newsworthy only secondarily, at a key intersection between East and West. Scrutinising the activities and interactions of Western – and especially West German – correspondents in Moscow exposes a multi-layered picture of the Cold War beyond the levels of foreign policy and diplomacy. Moreover, it enables us to analyse the news reported in Western media as products of a specific context.

Die Automatisierung der industriellen Produktion hat innerhalb der Geschichtswissenschaften bislang erstaunlich wenig Aufmerksamkeit gefunden. An einem Fallbeispiel, der Halle 54 bei Volkswagen in Wolfsburg, widmet sich der Aufsatz den Grenzen der (Voll-)Automatisierung, wie sie in den 1980er-Jahren sichtbar wurden. Die Halle 54, eröffnet 1983, wurde zeitgenössisch als »Modell des technischen Fortschritts« bezeichnet. Hier hatte VW in einem weltweit beachteten Versuch die komplizierte Endmontage zu 25 Prozent automatisiert. Die anfangs gefeierten Roboter erwiesen sich jedoch schnell als fehlerhaft. Der Beitrag analysiert insbesondere das Mensch-Maschine-Verhältnis und dessen damalige Bewertung. Das Fallbeispiel verdeutlicht zum einen die aufgeregten Diskurse der 1980er-Jahre um eine scheinbare Wiederentdeckung menschlicher Überlegenheit gegenüber der Maschine; zum anderen zeigt es die Grenzen der Vollautomatisierung in der Endmontage, die bis heute als zu schwierig für Roboter gilt. Gleichwohl führten diese Erfahrungen nicht zu einer prinzipiellen Abkehr von der Automatisierung, sondern vielmehr zu einer »angepassten Automatisierung«.


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Volkswagen's Hall 54 and the Limits of Automation. Thoughts on the Relationship between Man and Machine in the Industrial Production of the 1980s

The automation of industrial production has received surprisingly little attention among historians. Based on a case study of Hall 54 at the Volkswagen plant in Wolfsburg, this article considers the limits of (complete) automation in the 1980s. Hall 54, opened in 1983, was at the time heralded as a ›model of technological progress‹. In a move followed with great interest around the world, VW promised to automate 25 percent of the complicated final assembly. However, the robots, initially celebrated, quickly proved deficient. This paper analyses the relationship between man and machine and how it was assessed at the time. The case study illustrates the ostensible rediscovery of human superiority compared to machines and shows the limits of complete automation in final assembly, which to this day is considered too complicated for robots. Nevertheless, these experiences did not lead to the renunciation of automation in principle, but rather to an ›adjusted automation‹.

Der »Weltkrieg« oder »Große Krieg« wurde von vielen Zeitgenossen als eines der ruhmreichsten, denkwürdigsten Ereignisse der Weltgeschichte und insbesondere der beteiligten Mächte aufgefasst.

The centennial of the outbreak of World War I in the summer of 1914 has already produced a wave of new books, exhibitions, documentaries, films, articles, websites, and research projects on the war and will continue to do so over th

Angesichts der kaum zu überschätzenden Bedeutung von Bildern für die Erinnerung und insbesondere von Fotos für das »Erscheinungsbild«[1] de

H.G. Wells, The World Set Free. A Story of Mankind, London: Macmillan 1914/New York: Dutton 1914/Leipzig: Tauchnitz 1914; zahlreiche Ausgaben, Neuauflagen und Übersetzungen.