Abstract

Pascal Eitler

Das „New Age“ wird üblicherweise als Ergebnis oder Ereignis der Privatisierung und Pluralisierung der Religion nach „1968“ begriffen. Der vorliegende Beitrag betrachtet diese Zuordnung als erweiterungsbedürftig und unterzieht einige der zentralen Deutungsmuster innerhalb des „New Age“ einer diskursgeschichtlichen Relektüre. Auf diese Weise geraten drei Transformationsprozesse in den Blick, die das „New Age“ in den 1970er- und 1980er-Jahren als „Neue Religion“ in das Zentrum des gesellschaftlichen Wandels rückten: Somatisierungs-, Orientalisierungs- und Kybernetisierungsprozesse. In einem weitgehend unbekannten Ausmaß wurde insbesondere die Sorge um den „eigenen“ Körper zum Referenzpunkt religiöser Kommunikation. Entgegen der Säkularisierungsthese verlor die Religion in diesem Kontext keineswegs an gesellschaftlicher Relevanz.
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The ‘New Age’ is usually understood as the result of the privatisation and pluralisation of religion after 1968. This article exposes the shortcomings of this understanding and proposes a rereading of interpretations of the ‘New Age’ by applying discourse analysis to them. The author identifies three processes of transformation which suggest that the ‘New Age’ as a ‘New Religion’ was a motor of social change in the 1970s and 1980s, defined by processes of somatisation, orientalisation and cybernetisation. Care for one’s ‘own’ body became a key point of reference for religious communication, to an extent which remains largely unknown. Contrary to the secularisation thesis, religion by no means lost its social relevance in this context.

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