What have been the contributions of social memory studies to the discourse of German history, particularly about the Nazi past? This essay seeks to distinguish between the memory boom in politics and culture and the more durable insights of social theory and historiography about memory, including insights about this memory boom itself. In particular, it explores mythologies of ‘turning points’ in the discourse of memory, arguing that the attribution of such turning points is often overstated. To be sure, 1989 did mark significant ruptures. But comparing present debates to the Historikerstreit (historians’ dispute) of the mid-1980s, and the Historikerstreit to earlier debates shows that as much has stayed the same as has changed. We remember not just the Nazi past, but the previous ways in which we have remembered the Nazi past, and our mnemonic practices are as much comments on earlier practices as on the event itself.
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Was haben die neuen „Social Memory Studies“ zu den Diskursen über die jüngste deutsche Geschichte beigetragen, insbesondere zur Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit? Dieser Aufsatz versucht zu unterscheiden zwischen dem „memory boom“ in der Politik und der Kultur sowie den tieferen Einsichten der Sozialtheorie und der Geschichtswissenschaft, inklusive den Einsichten über den „memory boom“ selbst. Untersucht werden insbesondere die Mythologien von „Weichenstellungen“ in den Erinnerungsdiskursen, bei denen es sich oft um übertriebene Zuschreibungen handelt. Zweifellos markiert das Jahr 1989 wichtige Veränderungen. Doch vergleicht man gegenwärtige Debatten mit dem „Historikerstreit“ und diesen wiederum mit früheren Debatten, so zeigt sich, dass es neben Veränderungen auch etliche Kontinuitäten gibt. Wir gedenken nicht allein der NS-Vergangenheit, sondern beziehen uns im Gedenken ebenso auf frühere Praktiken dieses Gedenkens.
Abstract
Jeffrey K. Olick
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