Abstract

Anna Ivanova

As a striking phenomenon of Soviet consumption, Beriozka stores appeared in the late 1950s and existed until the end of the 1980s. This chain of stores was a state trade organization selling goods that were otherwise in short supply (cars, fashionable clothes, household appliances, etc.) for special ‘checks’ used as equivalents of foreign currency by special groups of Soviet citizens. Similar stores existed in other socialist countries. The article shows that these stores on the one hand became an element of the existing system of state-granted entitlements. The customers were Soviet citizens who earned money abroad as well as people who did not go abroad but received remittances from foreign sources. On the other hand, the development of the black market (barely persecuted by the state) made it possible to purchase Beriozka checks for roubles; so it granted access to sought-after goods (among them even goods from the West) to a wide range of consumers. Paradoxically, Beriozka was criticized and much frequented at the same time.
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Seit den späten 1950er-Jahren waren die so genannten Beriozka-Geschäfte ein auffälliges Phänomen des Konsums in der UdSSR. Getragen vom Ministerium für Außenhandel, verkauften sie begehrte Konsumgüter wie Autos, modische Kleidung und Haushaltsgeräte gegen Devisen bzw. spezielle Schecks. Ähnliche Geschäfte gab es auch in anderen sozialistischen Ländern. Der Aufsatz zeigt, dass solche Läden auf der einen Seite zum sowjetischen Privilegiensystem gehörten. Die Kunden waren Sowjetbürger, die entweder selbst im Ausland arbeiteten oder aber von dort Einkünfte bezogen. Auf der anderen Seite konnten Beriozka-Schecks auf dem (vom Staat kaum sanktionierten) Schwarzmarkt gekauft werden, was den Zugang zu diesen Geschäften und den dortigen (auch westlichen) Waren stark erweiterte. Paradoxerweise wurde das Beriozka-System von den Konsumenten ebenso kritisiert wie häufig genutzt.

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