Dieser Artikel zeichnet aus wirtschaftshistorischer Perspektive nach, unter welchen Bedingungen sich das Produktionsmodell des Toyotismus in Japan herausgebildet hat. Gezeigt wird, dass der Toyotismus ursprünglich aus einer Hybridisierung des Ford-Systems hervorgegangen ist: Er beruht auf einer Mischung aus japanischen Innovationen, fordistischen bzw. tayloristischen Elementen und heterodoxen Managementlehren aus den USA. Es wird erklärt, was sich hinter den toyotistischen Managementkonzepten kanban, Just-in-time, kaizen etc. verbirgt und wie diese bei Toyota seit den 1950er-Jahren zur Anwendung gelangten. Für die Zeit ab 1980 wird analysiert, wie sich der frühere Wissenstransfer umkehrte: Nun waren es Amerikaner, die von Japan zu lernen versuchten und dortige Konzepte unter dem Schlagwort „Lean Production“ übernahmen. Ob der Toyotismus damit ein internationales Referenzmodell der Produktions- und Arbeitsorganisation darstellt, ist allerdings noch offen.
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This article traces the conditions under which the production model of Toyotism evolved in Japan. By applying methods from the field of economic history, it shows that Toyotism originally emerged from a hybridisation of the Ford system, and is based on a mixture of Japanese innovations, Fordistic or Tayloristic elements and heterodox management theories from the United States. It explains what is meant by kanban, just in time, kaizen etc. and how these management concepts were used by Toyota from the 1950s onwards. It also analyses how, after 1980, the direction of knowledge transfer was reversed. From this moment onwards, it was the Americans who tried to learn from Japan and who adopted concepts in line with the motto ‘lean production’. However, it is still not clear whether this means that Toyotism can be considered to be a new international reference model for production and work organisation.
Abstract
Volker Elis
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