In this article, we provide a new approach to circular economy in architecture based on the juxtaposition of historical sources and ethnographic data. We bring into dialogue historical practices of rubble reuse in Warsaw after the Second World War with contemporary efforts to salvage components in buildings slated for demolition in Vienna. The analysis of archival and published documents, construction and architecture magazines, and visual sources is combined with a participant observation in a start-up company in Vienna. Our research methods have led us to respond critically to the solutions presented by the current debates on the reuse of construction and demolition waste. For past and present reuse practices, we uncover and scrutinise a complex social and bodily reality often obscured by the images of seamless and endless circulation of construction materials promoted by policymakers, industry leaders, architecture professionals, and positivist academic researchers.
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Kreislaufwirtschaft als Mensch-Material-Beziehung.
Die Wiederverwendung von Baumaterialien anhand historischer und ethnographischer Methoden verstehen
In diesem Aufsatz entwickeln wir eine neue Herangehensweise an Kreislaufwirtschaft in der Architektur, die auf der Gegenüberstellung von historischen Quellen und ethnographischen Zugängen beruht. Wir setzen Praktiken der Wiederverwendung von Bauschutt in Warschau nach dem Zweiten Weltkrieg in einen Dialog mit heutigen Bemühungen zur Rettung von Bauteilen in abbruchreifen Gebäuden in Wien. Die Analyse von archivierten und veröffentlichten Dokumenten, Bau- und Architekturzeitschriften und visuellen Quellen wird mit teilnehmender Beobachtung in einem Start-up-Unternehmen in Wien kombiniert. Mit unseren Forschungsmethoden reagieren wir kritisch auf die Lösungen, die in den aktuellen Debatten über die Wiederverwendung von Bau- und Abbruchabfällen präsentiert werden. Für vergangene und gegenwärtige Praktiken der Wiederverwendung zeigen wir eine komplexe soziale und körperliche Realität auf. Diese steht im Kontrast zu Bildern eines nahtlosen und endlosen Kreislaufs von Baumaterialien, wie er von politischen Entscheidungsträger:innen, Branchenführer:innen, Architekturexpert:innen und positivistischen Wissenschaftler:innen propagiert wird.