Abstract

Eszter Kiss

In der Volksrepublik Ungarn erschien seit 1986 auf Initiative des Zentralkomitees der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (MSZMP) sowie des Politbüros die Publikumszeitschrift »Képes 7« (»Bebilderte Woche« oder »Die bebilderten Sieben«), die den Lesern als Vorzeigeprojekt der modernen sozialistischen Magazingestaltung angekündigt wurde. Anhand des turbulenten ersten Erscheinungsjahrs von »Képes 7« werden unterschiedliche Praktiken des Umgangs mit Fotografien beleuchtet. Wie sah die bislang kaum untersuchte sozialistische Bildpolitik bzw. Bildlenkung im Alltag aus? Die Bandbreite der Haltungen und Handlungen der Akteure reichte von der Übernahme von Fotos aus westlichen Zeitschriften (»Scherenarbeit«) über die Produktion eigener Reportagen bis hin zu massiven Konflikten um einzelne Bilder oder Themenfelder. Näher betrachtet werden Personen und Institutionen, die am Prozess der Bilderzeugung und massenwirksamen Verbreitung beteiligt waren. Der Aufsatz stützt sich auf die veröffentlichten Ausgaben von »Képes 7«, auf zeitgenössisches Archivmaterial sowie auf eigene Interviews mit ausgewählten Akteuren.

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Ideal Images, Mirror Images, Demonising Images. The Handling of Photographs in the Hungarian Magazine Képes 7 in the mid-1980s

Founded on the initiative of the Central Committee of the Hungarian Socialist Workers’ Party (MSZMP) and the Politburo, the weekly magazine Képes 7 was published in the Hungarian People’s Republic since 1986. The periodical was proclaimed a showcase of modern socialist magazine design. Based on the first eventful year of Képes 7, the article highlights different practices in the handling of photographs. What form did socialist ›image control‹ – a specific aspect of visual history, scarcely researched until now – take during the eighties in the day-to-day work at the editorial departments of illustrated magazines? The broad range of divergent attitudes and actions of the protagonists extends from copying photographs from Western magazines (›cut and paste‹) to the production of picture stories using original photographs and to massive conflicts about certain photos or subjects. Special attention is drawn to individuals or institutions who were involved in the process of creating photographs and presenting them to wider audiences. The article is based on the published issues of Képes 7, on archival sources and on interviews with some of the protagonists.

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