Seit den 1960er-Jahren wurden für die Migranten in der Bundesrepublik Radiosendungen und Zeitschriften in ihrer jeweiligen Nationalsprache produziert. Die Entwicklung dieser Medien wurde von weitgreifenden Konflikten geprägt, die sich im Kontext internationaler Auseinandersetzungen um die politische Beeinflussung der so genannten „Gastarbeiter“ entfalteten. Zum einen stand die Gründung und Finanzierung von „Gastarbeitersendungen“ bzw. „Gastarbeiterzeitschriften“ im Rahmen des Kalten Krieges: Die Medien sollten die Zuwanderer vom (befürchteten) Konsum fremdsprachiger Auslandsprogramme abhalten, welche die Ostblockstaaten zu propagandistischen Zwecken ausstrahlten. Zum anderen konnten die meist autoritären Heimatregierungen der Migranten die Kritik nicht dulden, die in den „Gastarbeitersendungen“ zum Ausdruck gebracht wurde. Daraus entwickelten sich schwerwiegende diplomatische und innerdeutsche Spannungen. Trotz aller politischen Schwierigkeiten orientierten sich die Programme inhaltlich vor allem an den sozialen Bedürfnissen der Migranten.
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Since the 1960s, several radio programmes and periodicals were produced specifically for immigrants in the Federal Republic of Germany. Far-reaching international debates about the political influence of so-called “guestworkers” shaped the evolution of these media. On the one hand, the way these programmes and periodicals were initiated and financed must be considered in the context of the Cold War; these media were intended to prevent immigrants from listening to foreign-language programmes broadcast by East European governments as part of their propaganda efforts. On the other hand, the largely authoritarian regimes of the immigrants’ home countries did not tolerate criticism, especially in such “guestworker radio programmes”. This conflict ultimately provoked severe tensions both on a diplomatic level and within German society. Despite these political difficulties, the different forms of guestworker media continued to operate, focusing primarily on the social aspects of immigrant life.
Abstract
Roberto Sala
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