Der Aufsatz skizziert die Geschichte und die Veränderungen eines der bedeutendsten Porträts der Zeitgeschichte: des Mao-Porträts auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Platz) in Peking. Er spannt den Bogen von 1949 bis in die Gegenwart und untersucht dabei die unterschiedlichen Funktionen und Gebrauchsweisen des Bildes als Herrschaftssymbol, als Ikone der studentischen Protestbewegungen des Westens und der Pop Art um 1968, als kollektivem Protestobjekt im Frühjahr 1989, als Motiv der chinesischen Gegenwartskunst sowie als Bestandteil des Alltagskults. Ein besonderer Akzent wird dabei auf die immanenten Wirkungspotenziale des Bildes und den Ort seiner Präsentation gelegt. In allgemeinerer Perspektive versteht sich der Aufsatz als Plädoyer für eine Visual History von Herrscherbildern der Zeitgeschichte.
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The article presents an outline of the history and changes of one of the most significant portraits of contemporary history: the Mao portrait in Tiananmen Square in Beijing. It spans the divide from the beginnings in 1949 to the present day and analyses the varying functions and usages of the portrait as a symbol of political rule, as an icon both of Western student protest movements and of pop art, as an object of collective protest in spring 1989, as a leitmotif of contemporary Chinese art, and as an element of everyday cult. Special emphasis is placed on the immanent impact of the picture and its geo-graphic location. In a broader perspective, the article pleads for a visual history of portraits of political rulers in contemporary history.
Abstract
Gerhard Paul
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