Abstract

Jost Dülffer

Ein Foto von der US-amerikanischen Flaggenhissung auf der japanischen Insel Iwo Jima vom Februar 1945 entwickelte sich noch während des Zweiten Weltkrieges zu einer national mobilisierenden Ikone für letzte Kriegsanstrengungen. Nach dem Krieg betonte das US Marine Corps mit diesem Foto seine Leistungen und seine Eigenständigkeit. Ein Bronzedenkmal, das 1954 am Rande von Arlington eingeweiht wurde, war gleichsam die dreidimensionale Umsetzung des Fotos und Ausdruck des Selbstbewusstseins des Marine Corps. Dieser Beitrag geht der Konkurrenz nationaler Indienstnahme und sektoraler Interessen bis in die Gegenwart nach. Aufgezeigt werden die unterschiedlichen medialen Repräsentationen der Iwo-Jima-Geste und ihre wechselnden Bedeutungen – beispielsweise die fotografische Aktualisierung im Zusammenhang des 11. September 2001. So entsteht ein Panorama der nationalen Ikonographie der USA seit dem Zweiten Weltkrieg.
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A photograph of an American flag-raising ceremony on the Japanese island of Iwo Jima in February 1945, designed to summon support for the final war effort, became famous as a national icon even before the war had ended. After the war the US Marine Corps used this photograph to advertise its own achievements and organisational autonomy. A bronze memorial, depicting the scene in the photograph in three-dimensional form, was inaugurated in 1954 on the outskirts of Arlington, and effectively symbolised the self-assurance of the Marine Corps. This article explores the rivalry between national expediency and particularist interests from 1945 until the present day. It explains the various media with which the Iwo Jima gesture has been represented, and the changing meanings ascribed to it – including the photographic allusions to this event in the wake of the terrorist attacks of 11 September 2001. The article thus provides a survey of the national iconography of the United States since the Second World War.

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