Liebe Frau von Saldern, Sie haben sich viele Jahre im Beirat der »Zeithistorischen Forschungen« engagiert und dabei unter anderem das Themenheft »Fordismus« von 2009 mit herausgegeben. Wofür stehen nach Ihrem Eindruck die »Zeithistorischen Forschungen«, und was würden Sie sich (und uns) für die nächsten zehn Jahre der Zeitschrift wünschen?
Die Zeitschrift greift aktuelle Forschungsthemen auf, berücksichtigt Medienaspekte, ist offen für theoretische und methodische Fragestellungen, versteht Zeitgeschichte nicht zuletzt in ihrer eigenen Historizität und integriert verschiedene Länder in ihre häufig themenbezogenen Heft-Schwerpunkte.
Noch stärker als bisher könnten die »Zeithistorischen Forschungen« ihre Orientierungsfunktion herausarbeiten, und zwar vor allem mit Blick auf diverse theoretische und konzeptionelle Zugriffsmöglichkeiten in verschiedenen Forschungsbereichen sowie in Bezug auf methodische Debatten. Dabei dürfte die Vermittlung von Kenntnissen über aktuelle Diskussionen in den Nachbardisziplinen nicht fehlen. Zudem sind die Schwerpunkte mit transnationaler, globaler und postkolonialer Thematik (samt Einstieg in den jeweiligen internationalen Forschungsstand) auszuweiten, um so den Herausforderungen an die heranwachsende Generation von HistorikerInnen optimal begegnen zu könne.